„Jedermann“ in Salzburg : Der Erlöser der Welt kommt zur Konkursmasse
Er muss noch nicht einmal mit den Fingern schnippen. Wo immer Jedermann ein- und ausgeht in Robert Carsens Einrichtung von Hugo von Hofmannsthals „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, mit der jetzt die Salzburger Festspiele eröffnet wurden, überall kommen ihm Armeen dienstbarer Geister entgegen und fast schon zuvor. Scharenweise Uniformierte signalisieren die Befehlskettenreaktionsbereitschaft des von ihm ohne große Geste dirigierten sozialen Organismus. Lakaien rollen ihm den roten Teppich aus, Gärtner den Rasen für den Lustgarten, in dem er seiner Geliebten ein Haus baut. Er macht kurz Station, um eine Zahlung anzuweisen, das Gras wachsen zu hören oder einen Happen zu essen, und jedes Mal signalisieren scharenweise Uniformierte die Befehlskettenreaktionsbereitschaft des von ihm ganz ohne große Geste dirigierten sozialen Organismus.
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