Opernintendant Matthias Schulz :
„Oper darf nicht gewollt politisch werden“

Lesezeit: 6 Min.
Opernintendant Matthias Schulz wechselt nach Zürich.
Matthias Schulz verlässt die Berliner Staatsoper und übernimmt das Opernhaus Zürich. Hier spricht er über Führungsstil, Finanzen und Populismus, über Daniel Barenboim – und darüber, dass man auf der Bühne nicht bullshitten kann.
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Sie waren jetzt sieben Jahre Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin – ein Spitzenjob. Warum gehen Sie?

Im Juni 2015 wurde ich als Intendant designiert und habe mich seitdem dieser Aufgabe mit ganzer Kraft gewidmet. Also ist die Zeit, die ich hier verbracht habe, sogar länger. Als ich anfing, spielten wir noch im Schillertheater. Dann zogen wir 2017 zurück in ein Haus, das im Grunde noch nicht fertig war und mit dem umzugehen wir erst noch lernen mussten. Es folgten die heftigen Diskussionen um einen richtigen Führungsstil, die sich zwar an der Person von Daniel Barenboim festmachten, aber für das Haus insgesamt einen kulturellen Wandel auslösten. Daran schlossen sich die Jahre der Corona-Pandemie an. Zusätzlich hat die Polarisierung in der Gesellschaft zugenommen, auch die Ost-West-Diskussion ist keinesfalls abgeschlossen. Nun durfte ich hier seit 2015 mit einem Generalmusikdirektor zusammenarbeiten, der zu den größten Künstlerpersönlichkeiten gehört, die die klassische Musik hervorgebracht hat. Das war eine Zeit, die unglaubliche Erfolge hervorbrachte, aber auch mit Schwierigkeiten verbunden war. In dieser Zeit kam man 2021 auf mich zu mit der Bitte, mich dem Auswahlprozess für die Intendanz des Opernhauses Zürich zu stellen.

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