Englands Presse zum Brexit : Drum lese, wer sich ewig an Europa bindet

Was sollen die Briten tun? Zeitungen im Vereinigten Königreich wissen es genau: Die einen wollen unbedingt raus aus der EU, die anderen bleiben. Die Presse ist gespalten wie das Land.
Der fast zum geflügelten Wort gewordene Spruch einer britischen Tierschutzstiftung, „Ein Hund ist fürs Leben, nicht bloß für Weihnachten“, dessen Prägung übrigens fast so weit zurückliegt wie das Europa-Referendum von 1975, ließe sich jetzt auf die historische Entscheidung abwandeln, Europa Ja oder Nein. Parlamentswahlen wiederholen sich zwar nicht so regelmäßig wie das Christfest, aber Wähler wissen, dass sie alle paar Jahre die Gelegenheit haben, „die Schurken rauszuschmeißen“, wie die „Sunday Times“ es dieser Tage formulierte. Keine demokratische Regierung währt ewig. Ein Brexit jedoch wäre „fürs Leben“ oder zumindest für eine nicht absehbare Zeit. Das Wissen darum spiegelt sich in der Heftigkeit der Debatte über die Entscheidung Sie findet naturgemäß in der Berichterstattung Niederschlag. Die Druckmedien gerieren sich allerdings auch als Akteure des nationalen Dramas, das der „Sunday Telegraph“ zurecht einen „Schlüsselmoment in der Geschichte dieses Landes“ nannte.