FAZ+Streit um Raubkunst :
Danach fragt ein treuer Beamter

Von Brigitta Hauser-Schäublin
Lesezeit: 6 Min.
Könnte eine Schlange sein? Kenner wissen, hier geht es um ein Kultkrokodil.
Die Kolonialverwaltung musste betrogen werden: An den Kultkrokodilen aus Papua-Neuguinea lässt sich studieren, dass sich der Antikolonialismus der Raubkunstdebatte die Sache zu einfach macht. Ein Gastbeitrag.
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Im vorherrschenden öffentlichen Diskurs, in dem sich charakteristischerweise der Begriff „koloniale Raubkunst“ durchgesetzt hat, wird der Erwerb von Artefakten aus Afrika und anderen Kontinenten im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert mit der Enteignung der lokalen Bevölkerung durch Europäer („Kolonialisten“) gleichgesetzt. Zwar macht sich der Deutsche Museumsbund in der überarbeiteten Fassung seines Leitfadens die Auffassung nicht zueigen, „dass jede Erwerbung während der Zeit des Kolonialismus zu Unrecht erfolgt ist“. Aber selbst diesem Plädoyer für Differenzierung wird die Feststellung vorausgeschickt, es sei eine „Tatsache“, dass „der Kolonialismus insgesamt ein System von großer struktureller Gewalt“ darstelle.

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