Nach dem Einfluss von MeToo : Jetzt kommen die Kriegerinnen der Menopause

Auch die Medizin vernachlässigt den weiblichen Körper: In England haben sich Frauen in den Wechseljahren als diskriminierte Minderheit entdeckt und kämpfen um Aufklärung und Ressourcen. Ein Gastbeitrag.
Auf den ersten Blick scheint es absurd und überhaupt nicht zu den Briten zu passen. Schließlich gilt der angelsächsische Raum als protestantisch-puritanisch, als prüde und wesentlich verklemmter, was das Körperliche angeht, als das alte Europa. Wird man als Frau beim Arzt untersucht, legt dieser fürsorglich eine Decke über den Unterleib, damit man „sich selbst nicht sehen muss“. Zu dieser Schamhaftigkeit mag die lautstarke Debatte zunächst überhaupt nicht passen, die derzeit in Großbritannien über die Wechseljahre und all ihre in allen Einzelheiten ausgebreiteten Symptome geführt wird. Radio, Fernsehen, Twitter sowieso haben ein neues Lieblingsthema entdeckt. Unter sprachwitzigen Titeln wie „Still Hot!“ oder „Quilt on Fire: The Messy Magic of Midlife“ erscheinen immer neue Sachbücher zu jenem Thema, das bis vor wenigen Jahren entweder totgeschwiegen oder euphemistisch hinter vorgehaltener Hand als „the change“ verharmlost wurde.
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