FAZ+Zum Tod von David Lynch :
Und drinnen schnuppern die Hasen

Lesezeit: 7 Min.
David Lynch, geboren am 20. Januar 1946, gestorben am 15. Januar 2025, hier im März 2002 in Los Angeles
Rätsel, Deutung, Genuss: Die Serie „Twin Peaks“ und Filme wie „Blue Velvet“ und „Inland Empire“ hören nicht auf, kleine und große Sorten Publikum zu beschäftigen. Ein Nachruf auf ihren Schöpfer David Lynch.
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Warum sieht Laura Dern in David Lynchs Film „Inland Empire“ (2006) manchmal aus, als wollte der Regisseur uns zivilisierten Menschen unsere schlimmste Angst bestätigen: dass unsere Gesichter vielleicht nur Projektionen auf Ballons sind, in denen nichts lebt als ein Gasgemisch aus Gier, Zwangsvorstellungen und Langeweile? Warum taucht der kleine Mann, der in der klassischen Zeit der von Lynch zusammen mit Mark Frost geschaffenen Serie „Twin Peaks“ zwischen 1990 und 1991 immer so seltsam redet, in der viele Jahre später gedrehten Fortsetzung in Gestalt eines denkenden Baumes wieder auf? Wieso wirkt der Film „Mulholland Drive“ (2001), als hätte Lynch ihn ungefähr in der Mitte durchgesägt, den Anfang hinter das Ende gestellt und die Rollen intern (im Ensemble) und extern (mit weiteren Personen) umbesetzt, nur um sich dann auch noch für neue Verbindungen zwischen Ereignissen innerhalb der Handlung zu entscheiden und diese obendrein zum Teil nur andeutungsweise umzusetzen? Was ist das bloß alles?

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