Regissuer Sam Peckinpah : Bei ihm ist das Sterben nicht leicht
Es gibt Filme, die lassen sich nur in Gesellschaft aushalten. Also im Kino. Weil die Erschütterungen, die sie bereiten, allein nicht zu ertragen wären. Weil man, um nicht völlig zu verzweifeln, spüren muss, wie bei den anderen Menschen im selben Saal vor derselben Leinwand im selben Augenblick das Herz einen Schlag aussetzt, weil auch für sie ganz unglaublich ist, was sie da sehen. Dass ein Mann mit einem steifen Arm aus Versehen ein Kind erschießt. Dass eine Frau, gedemütigt von ihrem Zuhälter, lieber bei ihm bleibt, als mit dem Mann von ihm fortzugehen, der gekommen ist, um sie zu retten. Dass ein stiller Wissenschaftler Blut leckt, als er mit steigender Gewaltlust seine Frau vor einer Horde Handwerker verteidigt, die über sie herfällt. Dass immer wieder Kinder fasziniert dem Töten zuschauen, statt sich zu verstecken und der Gewalt auszuweichen. Dass ein General befiehlt, aus dem Schützengraben heraus die eigenen Leute abzuknallen. Dass fast jeder Akt des Tötens eine Unzahl unbeteiligter Toter mit sich bringt und am Ende der Schießereien nicht mehr zu entscheiden ist, welche Seite mehr Opfer zu beklagen hat. Und sich nicht sagen lässt, ob es eine Rolle spielt und wofür.