Brief aus Istanbul :
Erdoğans neue Freunde von der Hizbullah

Von Bülent Mumay
Lesezeit: 5 Min.
Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei AKP im türkischen Parlament in der vergangenen Woche
Um seine Macht zu erhalten, sucht der türkische Staatspräsident die Nähe ehemaliger Terroristen: Die HÜDA-PAR ist der politische Arm der Terrororganisation Hizbullah, die in der Türkei brutale Morde verübte.
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Die auf den Trümmern des Osmanischen Reichs 1923 gegründete türkische Republik wurde zunächst maßgeblich von ihrem Gründer Mustafa Kemal Atatürk geprägt. Nun vollendet sie ihr bewegtes erstes Jahrhundert. Nach zwanzig Jahren unter Erdoğans autokratischem Regime könnte nun ein anderer „Kemal“ den Einstieg ins zweite Jahrhundert prägen. CHP-Chef Kemal Kılıçdaroğlu ist es gelungen, kleine konservative und gemäßigt nationalistische Parteien der Opposition zu einem Sechserbündnis zusammenzubringen. Als ihr gemeinsamer Kandidat tritt er bei den Wahlen am 14. Mai als aussichtsreichster Herausforderer gegen Erdoğan an. In aktuellen Umfragen weniger als zwei Monate vor den Wahlen liegt der Vorsitzende der führenden Oppositionspartei vor Erdoğan. Als dann auch die Kurdenpartei HDP, die nicht offiziell zum oppositionellen Block gehört, signalisierte, keinen eigenen Kandidaten aufstellen, sondern Kılıçdaroğlu unterstützen zu wollen, geriet die Kalkulation des Präsidentenpalastes durcheinander.

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