Ausstellung zur Documenta : Als die Kunst politisch wurde
Von Andreas Kilb
Lesezeit: 5 Min.
In einer Vitrine im Untergeschoss des Pei-Baus neben dem Berliner Zeughaus liegt das entscheidende Beweisstück. Es ist die Kopie eines Artikels aus dem Giornale dell’Emilia, einer Tageszeitung aus Bologna, vom August 1946. Darin geht es um Anschuldigungen gegen einen SS-Unteroffizier namens Prader, genannt „die Hyäne“, der italienische Partisanen folterte und dabei von einem Leutnant Haftmann unterstützt wurde. Während Prader sich auf den Bauch eines Verletzten setzte, um ihn zu quälen, habe Haftmann nicht gezögert, „einen Finger in die soeben behandelten Wunden einzuführen“. Jener Leutnant Haftmann ist der bekannte deutsche Kunsthistoriker Werner Haftmann.
Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos,
ohne
versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
erhalten
und immer aktuell informiert bleiben.