Raubkunst :
Erben geben Schiele-Bild zurück

Von Frauke Steffens, New York
Lesezeit: 3 Min.
Egon Schiele, „Sitzende Nackte Frau“ von 1918
Ein jüdisches Paar, dem die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang, kaufte in den USA ein Werk von Egon Schiele. Die Enkel gaben es nun den Nachkommen des rechtmäßigen Besitzers zurück.

Dass ein wertvolles Erbstück einem ­Opfer der Nazis gestohlen worden war, wussten sie lange nicht: Ein Ingenieur aus Illinois und eine Pastorin aus Connecticut gaben in der vergangenen Woche eine Zeichnung von Egon Schiele an die Nachkommen von Fritz Grünbaum zurück. Grünbaum war ein Wiener Kunstsammler und berühmter Varieté-Sänger. Er wurde von den Nazis verfolgt, 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt und 1941 ermordet, weil er Jude war. Die Nationalsozialisten stahlen die meisten seiner Kunstgegenstände, als sie 1938 seine Wohnung plünderten. Nach dem Krieg handelte ein Schweizer mit Werken aus Grünbaums Besitz, und so landeten die Bilder auf unterschiedlichen Wegen in Galerien und Privathäusern in den USA.

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