FAZ+Neues vom Humboldt-Forum :
Die Schenkel der hölzernen Göttin

Lesezeit: 4 Min.
Rekonstruktion eines Originals: Handwerker aus Palau decken das Dach des Versammlungshauses mit Materialien aus ihrer Heimat
Das Humboldt-Forum braucht dringend gute Nachrichten. Jetzt wird das Männerhaus von Palau neu eingedeckt, und das Luf-Boot hat einen Gefährten von den Fidschi-Inseln bekommen.
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Es ist sechs Jahre her, dass der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, in der F.A.Z. über „shared heritage“ schrieb, über das geteilte kulturelle Erbe, das von den Museen „lediglich verwahrt“ werde, aber grundsätzlich „als Besitz der ganzen Menschheit“ anzusehen sei. Das erste Beispiel einer solchen Erbengemeinschaft, das Parzinger nannte, war das Versammlungshaus von den Palau-Inseln aus dem Bestand des Ethnologischen Museums Berlin, das seinerzeit gerade dabei war, aus Dahlem ins Humboldt-Forum im Berliner Schloss umzuziehen. Es war die Zeit, als das Humboldt-Forum, dessen drei Gründungsintendanten Parzinger, Horst Bredekamp und Neil MacGregor soeben ihr Amt angetreten hatten, auf dem Weg in eine lichte Zu­kunft zu sein schien, in ein Reich der Weltoffenheit und kulturgeschichtlichen Aufklärung, das die damalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters in flammenden Worten verkündete.

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