Abchasien in Georgien : Suchumis Nationale Kunstsammlung größtenteils abgebrannt

Das Gebäude der Nationalen Gemäldegalerie von Abchasien in der Hauptstadt Suchumi ist durch ein Feuer zerstört worden. Von rund 4000 Werken konnten nur etwa 200 gerettet werden.
In der Hauptstadt der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien, Suchumi, ist das Gebäude der Nationalen Gemäldegalerie mitsamt den Depots abgebrannt. Geschätzte 4000 Bilder, nahezu der gesamte Bestand der Sammlung, gingen in Flammen auf.
Darunter waren rund 300 Bilder des Malers und Theaterkünstlers Alexander Tschatschba-Scherwaschidse (1867 bis 1968), der als erster professioneller Künstler und Kritiker Abchasiens gilt. Der adelige Tschatschba-Scherwaschidse hatte in Kiew, Moskau und Paris studiert und war bis zum Oktoberumsturz einer der bekanntesten Bühnenkünstler in Sankt Petersburg.
Wohl durch Kurzschluss ausgelöst
1918 kehrte er nach Suchumi zurück, floh dann aber vor den Bolschewiken nach Frankreich. Von dort aus vermachte er 1958 500 Werke seiner Heimat. Zerstört wurden auch zahlreiche Bilder der russisch-japanischen Künstlerin Warwara Bubnowa (1886 bis 1983), die seit 1958 in Suchumi gelebt und gearbeitet hatte.
Das Feuer, das möglicherweise durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde, hatte sich durch die Holzstruktur des Gebäudes schnell ausgebreitet und das Dach zum Einsturz gebracht.
Die 1863 gegründete Museumssammlung hatte den georgisch-abchasischen Krieg während der Neunzigerjahre überstanden. Nur rund 200 Bilder wurden geborgen, die jetzt von russischen Experten restauriert werden sollen.