Der Fall Pissarro : Raubkunst im staatlichen Museum
Die Presseerklärung des Museums ist in kalter Juristensprache verfasst und nur für Insider zu verstehen. Das Schicksal von Lilly Cassirer wird erst auf der zweiten Seite und nur mit einem Satz erwähnt: Um dem Konzentrationslager zu entgehen und ein Ausreisevisum zu erhalten, habe sie 1939 das Gemälde unter seinem Marktwert an einen Kunsthändler, der auch Nazi war, verkauft, heißt es dort. Jakob Scheidwimmer war der NSDAP schon 1929 beigetreten. Heute hängt Camille Pissarros „Rue Saint-Honoré Après-midi, Effet de Pluie“ im ersten Stockwerk des Nationalmuseums Thyssen-Bornemisza – geschätzter Wert: weit mehr als 20 Millionen Euro.
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