Nach Zensurvorwürfen :
Berlin zeigt Nan Goldins Dia zum Nahostkonflikt

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Streitfall: Die Nan-Goldin-Retrospektive in der Berliner Neuen Nationalgalerie
Nan Goldin hat behauptet, die Neue Nationalgalerie habe ihre Werkschau zensiert. Es geht um ein Dia zum Nahostkonflikt. Über den Inhalt waren sich Museum und Künstlerin uneins. Jetzt wird es doch in Berlin gezeigt.
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Ein Dia, das die amerikanische Künstlerin Nan Goldin in ihre Fotoserie „The Ballad of Sexual Dependency“ im Rahmen ihrer Werkschau in der Neuen Nationalgalerie in Berlin eingefügt und das ihr Studio noch vor der Eröffnung wieder zurückgezogen hatte, wird auf Gol­dins Bitte jetzt doch in der Ausstellung gezeigt. In ei­nem Interview hatte Goldin behauptet, das Museum habe sie zensiert (F.A.Z. vom 30. November).

Über den Inhalt des ursprünglichen Dias sind sich Goldin und die Neue Nationalgalerie uneins: Während die Künstlerin bekanntgab, sie habe darin ihre Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen, dem Westjordanland, Libanon und den Opfern des Hamas-Massakers vom 7. Oktober bekundet, erklärte das Muse­um, von israelischen Opfern sei in dem Text nicht die Rede gewesen.

In dem Dia, das nun in zweien der Slide-Shows zu sehen ist – neben der „Ballade der sexuellen Abhängigkeit“ auch in der Serie „The ­Other Side“ –, heißt es wörtlich: „In solidarity with the people of Gaza, the West Bank, Lebanon, and the Isreali victims of October 7“. Der Titel der Berliner Ausstellung lautet unverändert „This Will Not End Well“: „Das geht nicht gut aus“.

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