Architekt Ole Scheeren :
Das Wunderkind kehrt zu spät heim

Von Ulf Meyer
Lesezeit: 4 Min.
Fast geschlossener Halbkreis: Im Doppelturm namens Duo in Singapur haben Büros, ein Luxushotel, Wohnungen und ein sogenannter Signature Retail Platz gefunden.
Lust auf Spektakel: Eine auf Effekt kalkulierte Ausstellung im ZKM Karlsruhe präsentiert das Werk des Architekten Ole Scheeren. Doch seine Entwurfsprinzipien passen nicht mehr in unsere Zeit.

Es ist lange her, dass Rem Koolhaas den Wettbewerb für die Gestaltung des neuen Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe gewann. 1989 war das, drei Jahre später wurden die aufsehenerregenden Planungen für Koolhaas’ kühnen Kubus aufgegeben. Es fiel die Entscheidung, stattdessen die Munitionsfabriken von 1918 im Zentrum der Stadt für das Kunstzentrum herzurichten, was dann nach Plänen von Schweger + Partner geschah. Das war im Hinblick auf Nachnutzung zwar sinnvoll und wirkt aus heutiger Sicht überaus klug, hinterließ damals in der Stadt aber das Gefühl, um einen Coup, um den Bau eines international gefeierten Stararchitekten betrogen worden zu sein.

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