Bildende Kunst :
Göttliche Liebe trotz niederer Triebe?

Lesezeit: 5 Min.
Geballte Faust, offener Mund, lüsterner Blick: Andrea Vaccaros Gemälde „Die Heiligen Kajetan von Thiene  und Maria Magdalena“,  um 1640
Zweitausend Jahre männlicher Blick sind Last genug: Das Freisinger Diözesanmuseum untersucht mit der Ausstellung „Verdammte Lust!“ mutig das Spannungsfeld Körperlichkeit und Kirche.
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Eine kleine Bombe, die da auf dem Freisinger Domberg gezündet wird. Mitten in der großen Lähmung der nicht enden wollenden Aufarbeitung kirchlicher Missbrauchsskandale. Erst unlängst zog Reinhard Kardinal Marx ein Jahr nach Veröffentlichung des Gutachtens einer Rechtsanwaltskanzlei Bilanz, mit der erwartbaren Unzufriedenheit auf allen Seiten. Ausgerechnet in diese so heillos wirkende Zeit setzt das hauseigene Diözesanmuseum ein Ausrufezeichen. Nur fünf Wochen nach Ende der ersten großen Sonderschau über neapolitanische Heiligenverehrung, welche die glanzvolle Wiedereröffnung (F.A.Z. vom 21. November 2022) flankierte, tritt das Haus mit einem Blockbuster an. Als wolle man den Münchner Kunsttankern zeigen, dass es auch flotter und frecher geht.

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