Kunstmesse Art Cologne :
Nicht nur für Superreiche

Von Georg Imdahl
Lesezeit: 3 Min.
Die Art Cologne beweist wieder, dass Gegenwartskunst kein hochelitäres Geschäft sein muss. Doch auf der Messe macht sich auch ein Gefühl des Stillstands breit.

Wenn sich eine Messe wie die Art Cologne um Profil bemüht, über die Jahre aber eher stagniert, statt entscheidend nach vorne zu kommen, heißt es im Branchensprech gerne, sie bilde eben ganz „realistisch den deutschen Markt“ ab. Für ihre aktuelle, 56. Ausgabe heißt dies, dass sie auch diesmal international strahlkräftigen Teilnehmern hinterherschaut und auf eine Ausstellerzahl von jetzt 170 geschrumpft ist. Das macht sich rein zahlenmäßig besonders auf dem Feld der klassischen Moderne bemerkbar, das in Köln kontinuierlich an Bedeutung einbüßt – während in der Gegenwartskunst so manche internationale wie auch Berliner Galerie der Traditionsmesse die kalte Schulter zeigt. Deren Grundgerüst bilden nach wie vor gestandene Anbieterinnen und Aussteller, die von Köln aus in die Hauptstadt und in die Welt gezogen sind wie Michael Werner (unbedingt sehenswert hier frühe Werke von Sigmar Polke wie eine „Nierenform“), Sprüth Magers, Nagel Draxler, Daniel Buchholz und Gisela Capitain. Insgesamt fühlt die Art Cologne sich übersichtlich an, aber auch ein bisschen ausgedünnt.

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