Restitution und Auktionshäuser :
Wer will schon blutbefleckte Kunst besitzen?

Von Bettina Wohlfarth, Paris
Lesezeit: 5 Min.
Die Washingtoner Erklärung zur Rückgabe von NS-Raubkunst wird 25 Jahre alt. Christie’s würdigt sie mit mehreren Veranstaltungen. Gleich bei der ersten kommt es zu einer Konfrontation.
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Wie problematisch die Restitution von Kunstwerken sein kann, schien bei Christie’s in Paris am Ende einer Podiumsdiskussion auf, zu der das Auktionshaus unter dem Titel „Reflecting on Restitution“ geladen hatte. Neben Fachleuten aus französischen Museen und dem Kunsthandel war auch ein Künstler unter den Diskutanten: Raphaël Denis setzt sich in seinen Arbeiten mit dem NS-Kunstraub auseinander und zeigte bei Christie’s eine am Diskussionsabend eröffnete Ausstellung. Als Denis zum Abschluss der Gesprächsrunde ausrief, er könne nicht verstehen, warum jemand ein mit Blut beflecktes Gemälde unrechtmäßig behalten wolle, stimmten ihm vermutlich sämtliche Zuhörer im überfüllten Saal zu. Die Realität der Restitution aber ist komplex – und jede Rückgabe ein Einzelfall.

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