Womöglich NS-Raubkunst :
Lauder restituiert Gemälde von Klimt

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Seit Jahrzehnten gehört Gustav Klimts Gemälde „Der schwarze Federhut“ dem amerikanischen Sammler Ronald Lauder. Nun hat er es an die Erben der jüdischen Vorbesitzerin restituiert. Wie es ihr in der NS-Zeit abhanden kam, bleibt unklar.
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Ronald Lauder hat das Gemälde „Der schwarze Federhut“ von Gustav Klimt, das sich seit fünfzig Jahren in seiner Kollektion befindet und mehrmals in seiner Neuen Galerie ausgestellt wurde, an die Erben der jüdischen Vorbesitzerin restituiert und für eine ungenannte Summe zurückgekauft.

In einer Stellungnahme heißt es, der Kosmetikkonzernerbe, Kunstsammler und Präsident des Jüdischen Weltkongresses habe damit die Konsequenz aus der Tatsache gezogen, dass der Aufenthaltsort des Bildes zwischen 1934 und 1957 trotz intensiver Recherchen nicht zu rekonstruieren sei. Lauder optierte im Zweifel für die Rückgabe.

Das 1910 entstandene stilisierte Porträt einer Frau mit ausladendem Kopfputz gehörte bis mindestens 1934 Irene Beran, der Schwägerin und späteren Ehefrau des Malers Bruno Beran. Es hing im Haus der Familie im damals tschechoslowakischen Brünn (Brno), das mit Teilen der Kunstsammlung 1941 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde.

Irene Berans erster Ehemann Philip Beran wurde deportiert und in einem KZ ermordet, sie selbst floh 1943 über Umwege nach Amerika, wo sie 1979 starb.

Lauder erwarb das Bild 1973 in einer Galerie in Manhattan. Wieder aufgetaucht war es 1957 in einer Ausstellung des Württembergischen Kunstvereins in Stuttgart, die der österreichische Kunsthändler Friedrich Welz mitorganisiert hatte. In der NS-Zeit hatte dieser sich in den Dienst der Machthaber gestellt. Die Erben Beran äußerten Zufriedenheit über die Einigung mit Lauder.

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