Rekordauktion in London : Der Hammer fiel bei 74 Millionen Pfund für Klimts Gemälde
Als nach einem minutenlangen Bietergefecht, das bei 58 Millionen Pfund begonnen hatte, der Hammer schließlich bei 74 Millionen Pfund (etwa 85 Millionen Euro) fiel, brandete Applaus im Auktionssaal von Sotheby's in London auf. Eine Bieterin im Saal hatte sich Gustav Klimts letztes Porträt, das 1917/18 entstandene Bildnis einer „Dame mit Fächer“, gesichert, das ihr zuvor immer wieder ein telefonisch zugeschalteter Konkurrent hatte abspenstig machen wollen. Mit Gebühren kostet Klimts Bild 85,3 Millionen Pfund (rund 99 Millionen Euro).
Damit ist das Gemälde das teuerste jemals bei einer Auktion in Europa verkaufte Kunstwerk und übertrifft die vorab in es gesetzte Erwartung von „um 65 Millionen Pfund“, die das Auktionshaus auf Nachfrage ausgab, deutlich.
Bisheriger Rekordhalter im europäischen Auktionswesen war eine 2010 gleichfalls bei Sotheby's in London zum Preis von 64 Millionen Pfund mit Aufgeld vermittelte Bronzeplastik Alberto Giacomettis.
Den Auktionsbestpreis für ein Werk Gustav Klimts hielt zuvor das Landschaftsbild „Birch Forest“ aus der Sammlung des verstorbenen Microsoft-Mitgründers Paul G. Allen, das 2022 bei Christie's in New York 104,6 Millionen Dollar brutto einspielte, was zum damaligen Wechselkurs rund 92 Millionen Pfund entsprach. Der in Pfund niedrigere Kaufpreis für die „Dame mit Fächer“ entspricht allerdings nun 94.072.500 Dollar.
Die Klimt-Versteigerung setzte der Auktion moderner und zeitgenössischer Kunst bei Sotheby's in London ein helles Glanzlicht auf, nachdem eine Reihe von Kunstwerken ihre Taxen nur knapp erreicht hatten oder sogar unter diesen geblieben waren.