Cyberkriminalität : Hacker sollen Auktionshaus Christie’s erpressen
Namen, Ausweisnummern, Nationalitätsangaben, Geburtstage: Sensible Daten dieser Art von mehr als einer halben Million Christie’s-Kunden will eine Hackergruppe namens RansomHub bei ihrer Cyber-Attacke auf das Auktionshaus erbeutet haben und droht nun mit Veröffentlichung. Wie die „New York Times“ zuerst berichtete, offenbarten sich die Hacker im Darknet als angeblich verantwortlich für den Angriff, der die Website des Versteigerers vor den New Yorker Frühjahrsauktionen lahmlegte. Da Christie’s einer Lösegeldforderung nicht nachgekommen sei, hätten die Hacker einen Online-Countdown eingerichtet, für dessen Ende am 31. Mai die Datenpublikation angekündigt sei.
Das Auktionshaus lässt auf Nachfrage der F.A.Z. mitteilen, es stehe in Kontakt mit betroffenen Kunden, Datenschutzbehörden und Regierungsstellen. Dritte hätten sich Zugriff auf „eine begrenzte Anzahl“ persönlicher Daten „einiger“ Kunden verschafft. Dafür, dass mit finanziellen Transaktionen verbundene Informationen betroffen seien, fehlten Beweise. Die Cyberkriminellen sollen im Darknet schreiben, Christie’s drohe bei einer Publikation der Daten hohe Strafen etwa in der EU, weil das Unternehmen den Verlust persönlicher Kundendaten nicht offengelegt habe. Hinter RansomHub soll ein Netzwerk russischsprachiger Hacker stehen.