Stand der Dinge : Die Art Basel hat Jubiläum
Das Jubiläumsjahr ist da. Die Art Basel feiert vom 10. bis zum 14. Juni ihre vierzigste Ausgabe. Und für diesen Anlass steht auch eine Herausforderung an - die Wirtschaftslage. Sie ist wohl die einzige Hürde; denn ansonsten kann sich die Messe nur selbst übertrumpfen.
300 Galerien mit 2500 Künstlern sind jetzt aus rekordverdächtigen 1100 Bewerbungen ausgewählt worden, während die internationale Konkurrenz noch nach dem richtigen Weg sucht: In Berlin steht das Art Forum mit seinen neuen Direktoren Eva-Maria Häusler und Peter Vetsch vor einem Neuanfang, die Art Cologne will mit Daniel Hug zurück auf die Bühne der Besten, und die Frieze Art Fair in London hatte nach ihrer Ausgabe 2008 doch erhebliche Kritik einzustecken. Ihr Kunsthandelsplatz London hat schwer zu kämpfen.
Die Art-Basel-Chefs Marc Spiegler und Annette Schönholzer treten zum Jubiläum mit einem umfangreichen Programm an. Neben der „Art Unlimited“-Ausstellungshalle mit ihren sechzig großformatigen Projekten und dem „Public Art Project“ auf dem Messevorplatz wird die von Hans Ulrich Obrist, Philippe Parreno, Anri Sala und Rirkrit Tiravanija kuratierte Gruppenausstellung „Il Tempo del Postino“ im Theater Basel ein Höhepunkt sein: Statt Raum bekommt jeder Künstler dort fünfzehn Minuten zugesprochen. In dieser Zeit muss jeder ein Kunstwerk entwerfen und auf die Bühne bringen; Matthew Barney, Tacita Dean, Liam Gillick, Dominique González-Foerster und Douglas Gordon gehören zu den fünfzehn Auserwählten.
Doch auch in der Schweiz hat sich seit Beginn der Krise die Lage verändert. Die UBS, langjähriger Hauptsponsor, hält aber trotz Milliardenverlusten an ihrem Engagement fest. Der Vertrag läuft bis 2011. Einzige Veränderung: Die Bank schließt ihre Kunstinvestment-Beratung. Seit 1998 konnten sich dort Art-Basel-Besucher Marktpreise recherchieren lassen, Provenienzen wurden überprüft und Kaufberatung geleistet.