TV-Kritik: „hart aber fair“ :
Ist Enteignung machbar, Herr Nachbar?

Von Frank Lübberding
Lesezeit: 6 Min.
Sind selbstverständlich nicht einer Meinung: Alexander Graf Lambsdorff (FDP) und Oskar Lafontaine (Linkspartei) bei „hart aber fair“.
Eben noch machten die ökologischen Folgen der Wohlstandsgesellschaft Schlagzeilen. Jetzt geht es plötzlich um alles, auch bei „hart aber fair“. Kein Wunder, dass Arbeitsminister Heil meint, er sei in der „Lafontaine-Show“ gelandet.
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In Deutschland waren im Januar dieses Jahres 64,7 Millionen Personenkraftwagen zugelassen, davon waren 3,2 Millionen Fahrzeuge der Marke BMW. Bis vor wenigen Tagen wurde die Fahrzeugflotte unter dem Gesichtspunkt der Verkehrswende kritisch diskutiert: Der Kapitalismus zerstöre mit seiner Fähigkeit zur Massenproduktion und zur Massenkonsumption die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht zuletzt wegen des Klimawandels. Niemand wäre auf die Idee gekommen, ausgerechnet am Beispiel von BMW die Grundlagen kapitalistischer Produktionsverhältnisse zu diskutieren. Bis der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten Kevin Kühnert in einem Interview seine Ideen von deren Überwindung ausgerechnet am bayerischen Autokonzern durchspielte. Die dadurch ausgelöste Aufregung  erreichte selbstredend auch die Talkshows.

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