„Der gleiche Himmel“ im ZDF :
Ich schau dir ganz fest in die Augen, Kleines!

Von Oliver Jungen
Lesezeit: 5 Min.
Stasi-Romeo im Einsatz: Lars Weber (Tom Schilling) hat Lauren Faber (Sofia Helin) im Visier. Er will von ihr nur das eine – Geheimnisverrat.
Schläfrige Bilder, erwartbare Musik und uninspirierte Dialoge: Die Agentenstory „Der gleiche Himmel“ will den Kalten Krieg dramatisieren, serviert aber nur kalten Kaffee.
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Da hat der Stasi-Onkel, der die wie Erstklässler an Holztischen sitzenden Agenten zu – so hieße das heute – Pick-up-Artists ausbilden soll, neben die liebevolle Kreidezeichnung einer nackten Frau, die zeigt, wo bei diesem Wesen Augen, Brust und Becken sitzen, doch tatsächlich ein großes, walnussförmiges Gehirn an die Tafel gemalt. Es soll die Aussage unterstreichen, dass Frauen ein solches durchaus besitzen, aber nur partiell benutzen: „Frauen sind anders als Männer. Logik spielt für ihre Entscheidungen keine Rolle. Für Frauen dreht sich alles um Emotion.“ Das ist das Einfallstor: „Andauernder Blickkontakt verursacht tiefgreifende sexuelle Erregung bei der Frau“, weiß der Onkel, wobei das linke Auge günstiger sei, weil direkt mit der rechten Hirnhälfte verbunden.

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