Kritik an Meta und Tiktok : Zensiert Instagram Suchbegriffe wegen Trump?
#democrat oder auch #liberal – wer aktuell probiert, diese Begriffe auf der Sozialplattform Instagram von Meta zu suchen, könnte scheitern. Seit der Nacht zu Dienstag berichten Nutzer von dieser Veränderung. Statt Suchergebnissen erhalten Nutzer einen Hinweis darauf, dass die Ergebnisse verborgen werden, da sie „sensible Inhalte“ darstellen könnten. Bereits im Januar berichteten amerikanische Medien, dass Meta Hashtags und Begriffe der LGBTQ+-Szene als „sensible Inhalte“ einstufe und diese so nicht mehr aufrufbar seien.
Betroffen sind politische Suchbegriffe, die Nutzer mit der Amtseinführung Trumps in Verbindung bringen. Dieser hatte kurz nach seiner Amtseinführung diverse Dekrete unterzeichnet, die in den sozialen Netzwerken für Proteste sorgen, wie die gesetzliche Festlegung, dass es nur zwei Geschlechter gebe.
Nutzer sprechen von Zensur auf Instagram und Tiktok
Schon vor Trumps Amtsübernahme hatte es scharfe Kritik an Meta-Chef Mark Zuckerberg gegeben, der sein Faktencheckprogramm in den USA beendet, „ähnlich wie X“, wie Zuckerberg sagte. X-Chef Elon Musk, der ebenfalls seit geraumer Zeit dafür kritisiert wird, auf der Plattform nicht gegen Desinformation und Hasskommentare vorzugehen, leitet bekanntlich Trumps neues Beratungsgremium zur Reduzierung von Staatsausgaben. Zuckerberg wird vorgehalten, er umschmeichle ebenfalls den neuen US-Präsidenten. Auf Anfrage der F.A.Z. verwiesen Repräsentanten von Meta auf einen Beitrag ihres Sprechers Andy Stone. Die Suchfunktion verschiedenster Hashtags sei aktuell fehlerhaft, man arbeite bereits an einer Lösung.
Auch Nutzer der Plattform Tiktok in den USA berichten von Änderungen auf der Plattform seit der 14-stündigen Außerbetriebnahme am vergangenen Wochenende. Viel genutzte Suchbegriffe seien verändert worden – aus dem Titel des Taylor-Swift-Songs „The smallest man who ever lived“ mache die Suchfunktion „The smallest woman who ever lived“. Der Song wurde auf der Plattform genutzt, um sich über Trump lustig zu machen oder seine Aussagen zu kritisieren. Unter Suchbegriffen wie #Palästina oder #Holocaust würden in den USA ebenfalls keine Inhalte mehr angezeigt oder Hinweise gegeben, Inhalte zu diesen Themen sollten bei seriösen Quellen recherchiert werden.
Tiktok hatte sich am vergangenen Samstag abgeschaltet, um das gesetzliche Verbot der App zu kontern, und mitgeteilt, man schätze sich glücklich, dass Donald Trump die Rückkehr von Tiktok gewährleisten wolle. Tags darauf war die App zurück und bedankte sich bei Trump. Nun spekulieren Nutzer darüber, ob es eine heimliche Zusammenarbeit der chinesischen Plattform mit der neuen US-Regierung gebe.