Ein Meisterstück in Machiavellismus
Sein Wille geschehe: Wäre die Welt wie der Fußball, wäre sie eine bessere, findet Gianni Infantino. Bei der Inszenierung der WM-Vergaben zeigt sich, wie absurd sie wäre.
Teenager in love: Das legendäre Musical „Grease“ ist in der Alten Oper Frankfurt in einer neuen Inszenierung mit einigem Witz und fulminanten Choreographien zu sehen.
Die Inszenierung – also die öffentliche Präsentation von bildender oder darstellender Kunst oder auch vom Menschen selbst – hat eine lange Tradition. Der Begriff an sich stammt aus dem Theaterwesen und wurde im 19. Jahrhundert geprägt. Das Wort gibt Aufschluss über die Bedeutung: Der Regisseur setzt mit seiner Inszenierung ein Werk in Szene.
Inszenierung als Darstellungsmittel in der Kunst
Im Theater, aber auch in der darstellenden Kunst, wird der Begriff Inszenierung per Definition meist dann verwendet, wenn es um mehr geht als darum, ein Exponat einfach auszustellen. Licht, Ton und andere dramaturgische Mittel kommen zum Einsatz, um die Wirkung des Objekts oder des Theaterstücks zu verstärken. Der Begriff bezeichnet insgesamt szenische Umsetzungen in einem abgegrenzten Raum wie der Bühne und vor Publikum, sei es im Bereich des Theaters, des Films oder bei Audioproduktionen. Entscheidend dabei ist, dass eine Inszenierung stets eine individuelle Interpretation des Werkes ist – mit eigener Intention.
Die Inszenierung des Selbst
Nicht nur Autoren, Künstler oder andere Personen öffentlichen Interesses tun es: Die Selbstinszenierung soll das persönliche Handeln ins rechte, genauer gesagt ins beabsichtigte Licht rücken. In Soziologiekreisen wird die Selbstdarstellung, die jeder von uns betreibt, als Performance bezeichnet. Immer sind Inszenierungen dazu gedacht, andere in bestimmten Punkten strategisch zu beeinflussen.
Sein Wille geschehe: Wäre die Welt wie der Fußball, wäre sie eine bessere, findet Gianni Infantino. Bei der Inszenierung der WM-Vergaben zeigt sich, wie absurd sie wäre.
Die Auftaktzeremonie für Olympia sorgt weltweit für Begeisterung. Jetzt sind die Kosten für das Spektakel bekannt geworden – wobei ein Posten in der Berechnung noch nicht enthalten ist.
In Stuttgart müssen sich Besucherinnen und Besucher einer Operninszenierung der österreichischen Performancekünstlerin Florentina Holzinger übergeben. Was ist da los?
So viel Spaß kann Apokalypse machen: Die neue Intendanz am Staatstheater Wiesbaden beginnt die Opernsaison mit Ligeti und Torte.
Aufruhr in der Umkleidekammer: Kirill Serebrennikow inszeniert und Philippe Jordan dirigiert Verdis „Don Carlo“ an der Wiener Staatsoper. Bis das Publikum interveniert.
In den Mühlen der Justiz: Im Freiburger „Tatort: Ad Acta“ haben die Figuren und ihre Geschichten jeweils eine klug bemessene Menge Platz. Gleiches gilt für die Vorahnungen des Zuschauers. Das lässt Raum für Spannung.
Jetzt ist es raus: Jennifer Lopez hat die Scheidung von Ben Affleck eingereicht. Eines der spektakulärsten Liebes-Comebacks überhaupt ist krachend gescheitert. Auch Nichthollywoodstars können daraus etwas lernen.
Ist man nun ungebundener Individualist, der es wagt, gegen den Strom zu schwimmen? Oder „verwurzelt“ in der Tradition und fähig, sich zu fügen? Ein Gastbeitrag zur rechtsextremen Inszenierung von Intellektualität.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez nennt die Vorladung seiner Frau vor Gericht eine „Inszenierung“. Er weist die Korruptionsvorwürfe gegen sie zurück.
Welche Erfahrungen hat Österreich mit Wählen ab 16 Jahren gemacht? Der Politologe Peter Filzmaier über die Beteiligung der Erstwähler, den Reiz polarisierender Parteien und ein oft übersehenes Tabuthema.
Mit szenischer Härte und großer Glaubensbereitschaft zeigt Vera Nemirova Mut in ihrer Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Aufhorchen lässt Paula Linnosaari als Elisabeth.
Alexei Ratmanskys „Coppélia“ an der Mailänder Scala ist die Ballettpremiere des Jahres. Jérôme Kaplan, Ausstatter der Produktion, die am Wochenende Premiere feiert, spricht über die Zusammenarbeit.
Eine Truppe Weißclowns treibt es in Chicago kunterbunt: Nuran David Calis inszeniert Brechts „Arturo Ui“ am Schauspiel Leipzig.
Die Argumente der Puristen, die alle Stücke am liebsten so sehen wollen, wie sie „im Original“ gemeint waren, ziehen nicht. Denn schon zu ihrer Entstehungszeit spiegelten Dramen und Opern immer den Geist ihrer Zeit.
Seine Anhänger glauben an eine geniale Inszenierung. Denn es kann ja nicht sein, dass der oberste Führer nichts wusste.
Regisseurin Mirja Biel entstaubt den modernen Klassiker „Endstation Sehnsucht “am Staatstheater Wiesbaden mit einer Inszenierung, die locker improvisiert wirkt.
Zeitloses und allzu Zeitgenössisches: Tomi Janežič und Mariano Pensotti inszenieren bei den Wiener Festwochen. Das eine überzeugt mit langsamer Sehnsucht, das andere verbittert durch biederen Midcult.
Die „Ode an die Demokratie“ auf dem Main sollte ein Höhepunkt der 175-Jahr-Feier der Frankfurter Nationalversammlung werden. Das Versprechen, ein „aufregendes, tiefgründiges Feuerwerk“ zu bieten, kann sie jedoch nicht einlösen.
Westliche Beobachter verweisen auf die massiv verstärkte Flugabwehr in Moskau. Gegen die These einer Inszenierung spricht jedoch das verbreitete Gefühl der „Demütigung“.
Jan Friedrichs Inszenierung von Molières „Menschenfeind“ am Staatstheater überrascht und unterhält.
Heute vor einem Jahr überfiel Russland die Ukraine. Der Bundeskanzler reist nach Indien. Die Berlinale geht zu Ende. Und in der Bundesliga steht das Topspiel an.
Der Petersburger Dialog hatte seinen Anteil daran, dass der deutsche Blick auf Russland so lange von Lobbyisten des Kreml-Regimes geprägt werden konnte.
Die Feierstunde zu den neuen Annexionen im Kreml gerät zu einer traurigen Veranstaltung. Putins Inszenierung wird von der Mobilmachung und der militärischen Lage überschattet.
Die Fotokünstlerin Elina Brotherus arbeitet sich mit ihren Inszenierungen durch ihr Leben und durch die Kunstgeschichte. Eine Ausstellung in Frankfurt.
„Der fliegende Holländer“ in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov funktioniert bei den Bayreuther Festspielen noch besser als im Vorjahr. Und das auch dank einer umwerfenden Hauptfigur: Elisabeth Teige.
Bandjubiläum mit zwei Jahren Verspätung: Die Böhsen Onkelz begehen vier Jahrzehnte ihres Bestehens im Frankfurter Waldstadion. Die Inszenierung ist gelungen, grundlegend verändert hat sich wenig.
Die couragierte junge Frau, der Robert Redford, der Mehrzweckjackenträger: Politikerinnen und Politiker inszenieren sich immer. Aber welche Rollen wählen sie in Zeiten des Krieges?
Zum Prozess gegen die erste RAF-Generation ist schon viel geschrieben worden. Umso beeindruckender ist, was diese Neuerscheinung leistet. Sie macht erstmals die Protokolle des Verfahrens zugänglich und gibt wüste Einblicke.
Zartes Spiel und abgenütztes Pathos: Fabian Hinrichs fragt an der Volksbühne zusammen mit René Pollesch „Geht es dir gut?“. Michael Thalheimer antwortet am Berliner Ensemble mit Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“.
Die Theaterlegende Peter Sellars inszeniert „Roman de Fauvel“ am Théâtre du Châtelet. Und macht aus dem mittelalterlichen Roman einen Mix aus Hostie, Wokeness und kalifornischer Spiritualität.
Als gelernter Schauspieler weiß der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj genau, wie man seine Botschaften verbreitet und er hat auch den Mut, diese Inszenierungen unter großer Gefahr durchzuziehen.
Der russische Präsident hat den Wettbewerb der Bilder verloren. Männlich, stark, entschlossen wirkt jetzt ein anderer. Wolodymyr Selenskyj widersteht Putin und hat ihn in allem widerlegt.
Die Gegner der Corona-Maßnahmen demonstrieren nun meist montags und stellen sich damit in die Tradition der DDR-Opposition. Mit diesem Vergleich verhöhnen sie Menschen, die tatsächlich unter Unrechtsregimen leiden.
Ein Gerichtsdrama in der Tradition von Peter Weiss fällt sich selbst ins Wort: Stefan Bachmann inszeniert in Düsseldorf „Reich des Todes“ von Rainald Goetz.
Die neuen Machthaber in Kabul beteuern, niemand habe irgendetwas von ihnen zu befürchten. Zugleich aber häufen sich Berichte, die entlarven, was die Versprechungen vermutlich von Beginn an waren: Lug und Trug.
Die Welsh National Opera bietet eine neue Inszenierung von Giacomo Puccinis “Madama Butterfly“. Dazu gehört eine Vortragsreihe im Zuge der aktuell herrschenden “Wokeness“. Doch wie passend ist das Thema wirklich?