Iphigenie wird missbraucht
Triviale Therapiesitzung: Ein Schauspielabend „frei nach Euripides/Goethe“ gerät zum vollkommenen Fiasko und zeigt das dekonstruktionsbesessene Gegenwartstheater abermals von seiner schlechtesten Seite.
Triviale Therapiesitzung: Ein Schauspielabend „frei nach Euripides/Goethe“ gerät zum vollkommenen Fiasko und zeigt das dekonstruktionsbesessene Gegenwartstheater abermals von seiner schlechtesten Seite.
Hinreißendes Schauspielertheater: Thorsten Lensing gilt als kompromissloser Einzelgänger. Sein dramatisches Debüt „Verrückt nach Trost“ wurde bei den Salzburger Festspielen mit Spannung erwartet. Bei der Dernière gibt sein phantastisches Ensemble noch einmal alles.
Meisterhaft in der Reduktion, präzise in der Personenregie: Barrie Kosky inszeniert die Oper „Katja Kabanowa“ von Leoš Janáček bei den Salzburger Festspielen.
Farben und Ausdruck von ungeheurer Intensität: Daniil Trifonov macht bei den Salzburger Festspielen Klaviermusik von Szymanowski, Debussy und Brahms zu einem Ereignis, auch wenn sich das Auftreten des Pianisten geändert hat.
Lange waren die Opern von Puccini in Salzburg verpönt. Jetzt wird der Komponist mit „Il trittico“ durch Christof Loy und Franz Welser-Möst rehabilitiert. Die Sängerin Asmik Grigorian geht dabei hohe Risiken ein.
Von Rebecca Horn bis Sean Scully: Zur Festspielzeit legen auch die Salzburger Galerien wieder große Auftritte hin. Dass gleich mehrere von ihnen Jubiläum feiern, beflügelt sie zusätzlich.
Schrei einer geschundenen Seele: Georg Nigl macht die Oper „Jakob Lenz“ von Wolfgang Rihm bei den Salzburger Festspielen zu einem packenden Ereignis.
Zehn Autoren suchen ein Tabu: Schriftsteller wie Leila Slimani, Lukas Bärfuss und Sharon Dodua Otoo schreiben für die Festspiele Schnitzlers „Reigen“ neu. Kann das gut gehen?
Endzeit mit Tanzen und Kreischen: Romeo Castellucci und Teodor Currentzis eröffnen die Salzburger Festspiele mit Béla Bartóks „Blaubart“ und Carl Orffs „De temporum fine comoedia“.
Das Oratorium „Abramo ed Isaaco“ galt einst als Werk von Wolfgang Amadé Mozart. Heute weiß man: Es stammt von seinem böhmischen Zeitgenossen Josef Mysliveček. Václav Luks bringt es bei den Salzburger Festspielen zur Aufführung.
Die Solway Group sponsert die Salzburger Festspiele. Der Bergbaufirma wird vorgeworfen, sie verstoße in Guatemala gegen Menschenrechte und zerstöre die Umwelt. Nun haben die Festspiele vom Unternehmen eine Stellungnahme angefordert.
Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss ruft die Salzburger Festspiele zur Trennung von einem Sponsor auf, dem schwere Rechtsverstöße vorgeworfen werden. Kultur solle nur noch mit sauberem Geld wirtschaften. Aber geht das überhaupt?
Verschmitzt, schnell und klug: Angela Merkel interessiert sich nicht nur für klassische Musik, sie kennt sich wirklich aus. Für die Kunst war sie eine echte Schutzherrin.
Die Kampagne zur Bundestagswahl geht in ihre letzte Woche. In einer gespaltenen Gesellschaft sind Momente der Einigkeit selten. Die Kandidaten überzeugen nicht. Aber die Programme will auch keiner kennenlernen.
Michael Sturminger kennt die Salzburger Festspiele von innen. Jetzt hat er mit "Die Unschuldsvermutung" eine Me-Too-Komödie über deren Jubiläumssaison geschrieben. Es hätte eine Farce werden können, doch der Autor meint es am Ende gut.
Er soll 225 Millionen Dollar für kulturelle Einrichtungen gespendet haben und galt als „größter Mäzen“ in der Geschichte der Salzburger Festspiele – bis er als Betrüger enttarnt wurde. Jetzt ist Alberto Vilar mit 80 Jahren gestorben.
Überforderung ist in das Werk einkomponiert: Ricardo Muti dirigiert bei den Salzburger Festspielen erstmals Beethovens alle Extreme verschränkende „Missa Solemnis“.
Revue der nackten Männer: Bei den Salzburger Festspielen zeigt Martin Kušej eine einfallsarme Inszenierung von Schillers „Maria Stuart“.
Vom Autor selbst in die Schublade gelegt, vom Regisseur in die Moderne hineingezogen: Jossi Wieler inszeniert „Das Bergwerk zu Falun“ von Hugo von Hofmannsthal im Salzburger Landestheater.
Ein höflicher Welt- und Menschenkenner, der seinen Zuschauern Raum für eigene Gefühle lässt: Zum siebzigsten Geburtstag von Jossi Wieler.
Mit Richard Strauss sind die Salzburger Festspiele erst ganz bei sich selbst – besonders dann, wenn Franz Welser-Möst die Wiener Philharmoniker dirigiert. Er denkt diese Nerven-Musik ganz mit dem Herzen.
Wie mit dem Holzhammer inszeniert und von Teodor Currentzis nach Art eines Sektenführers dirigiert: Der „Don Giovanni“ in Salzburg gerät zum ästhetischen Terroranschlag.
Die Salzburger Festspiele eröffnen mit einem neuen Jedermann: Der Berliner Lars Eidinger gibt der ausgeweideten Paraderolle eine neue Wendung. Ein Besetzungscoup.
Das Mozartfest Würzburg wird hundert Jahre alt, aber es feiert durch seine fantastische Ausstellung nicht sich selbst, sondern seine größte Inspiration – die Musik des Wolfgang Amadeus Mozart.
Was zog jede Zeit neu an Mozarts Musik an? Wie soll man sie interpretieren? Ein exzellenter Band mit Gesprächen und Essays zum Mozartfest Würzburg ist fast zu einem Handbuch geworden.
Auf Tobias Moretti folgt in der Rolle des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen Lars Eidinger. Eine Neuinszenierung von Hofmannsthals Klassiker wird es in der kommenden Saison aber noch nicht geben.
Sehnsuchtsvolle Phantasiewelten: Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt die Not von Exil-Künstlern, die während des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verloren.
Mit seiner Inszenierung von Verdis „La Traviata“ machte er Anna Netrebko und Rolando Villazón zu Stars. Doch er selbst liebt die Stille der Zen-Meditation. Jetzt wird der Opernregisseur Willy Decker siebzig Jahre alt.
Neben der Neuproduktion von „Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“ stehen die Opernfestspiele 2021 ganz im Zeichen des 150. Jahrestags der Uraufführung von Verdis „Aida“. Selbst eine Pandemie kann die Oper nicht zum Schweigen bringen.
Schlicht inszeniert und ungemein intim: Das Dokumentartheaterstück „Everywoman“ feiert bei den Salzburger Festspielen Uraufführung. Worum es an diesem Abend geht? Um den Tod – und um die letzten Träume von Helga Bedau.
Wegen Corona mussten die Veranstalter viele Konzerte und Auftritte streichen. Doch das, was bei den Salzburger Festspielen stattfinden konnte, Auftritte von Sonya Yoncheva, Patricia Kopatchinskaja und Riccardo Muti, wusste zu begeistern.
Von mitteilungsfreudigen Komponisten und Klangereignissen im pianissimo: Bei den Festspielkonzerten „Fragmente – Stille“ klingt nicht alles groß. Dafür gibt es Ohrwurm-Potential.
Ein Reizbegriff wird zur Verständlichkeit gebracht: Das Deutsche Theatermuseum in München zeigt auf faszinierende Weise, wie es zum Regietheater kam.
Als ob noch alles ganz normal wäre: Bei den Salzburger Festspielen wird mit bohrender Inständigkeit gesungen und traumwandlerisch schön Mahler gespielt.
Wenn die Sitznachbarin einem ausladend Luft und Aerosole zufächert: Bei den Salzburger Festspielen wird der Gebrauch eines Fächers während der Vorstellungen untersagt.
Theaterskandale gab es immerhin auch: Salzburg zeigt eine Ausstellung zu hundert Jahren Festspielgeschichte. Was als Friedensprojekt begann, ist heute ein Großunternehmen geworden.