Hier kommt Claire, millionenschwer
Dürrenmatts Komödie „Der Besuch der alten Dame“ ist jetzt als Oper in Wien zu sehen. In dem Stück rechnet eine Millionärin mit ihrer Vergangenheit ab – mit erstklassiger Besetzung.
Dürrenmatts Komödie „Der Besuch der alten Dame“ ist jetzt als Oper in Wien zu sehen. In dem Stück rechnet eine Millionärin mit ihrer Vergangenheit ab – mit erstklassiger Besetzung.
Die Welt ist dumm, gemein und schlecht: Ferdinand Schmalz amüsiert sich in seinem „Jedermann“ am Wiener Burgtheater über das ewige Spiel vom Sterben des reichen Mannes. So würde man es auch andernorts gern sehen.
Michelle Hunziker fühlt sich endlich verstanden, Gal Gadot findet, alle sollten Feministen sein, und von Helmut Schmidt wird eine wertvolle Zigarettenschatulle versteigert – der Smalltalk.
Mit Individualität soll man es nicht übertreiben: Die Performance-Gruppe 600 Highwaymen inszeniert Horváths „Kasimir und Karoline“ bei den Salzburger Festspielen als lebendes Tableau.
Die Salzburger Festspiele waren von Kopf bis Fuß auf Anna Netrebko eingestellt. Die Star-Sopranistin sang Verdis „Aida“. Würde sie die ins Unendliche gesteigerten Erwartungen erfüllen?
Lange stand Komponist Gérard Grisey im Schatten von Pierre Boulez. Jetzt wird er in Salzburg geehrt und gefeiert. „Zeit mit Grisey“ lautet der Titel einer Reihe aus acht Abenden.
Romantik in Ausnahmesituationen: Bei den Salzburger Festspielen feierte Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Dmitri Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ Premiere.
Karin Henkel inszeniert in Salzburg Gerhart Hauptmanns Kindermörderinnendrama „Rose Bernd“ mit großer psychologischer Kraft. Und Lina Beckmann besticht dabei mit ihrem kompromisslosen Körperspiel.
Gemach, die Herren: Teodor Currentzis dirigiert Peter Sellars’ Inszenierung von Mozarts „Clemenza di Tito“ als ständigen Tempowechsel. Tiefe Musikalität paart sich dabei mit einer Neigung zum Groben.
Auf diese Seele kann der Teufel gut verzichten: Die Salzburger Festspiele eröffnen mit einem einem durch Videosequenzen neu in Szene gesetzten „Jedermann“.
Auch in dieser Saison fahren die Galerien in der Stadt zur Festspielzeit auf: Ein Rundgang führt zu klassischen und ganz aktuellen Werken, von Max Ernst bis Chloe Piene.
Mit „Così fan tutte“ geht in Salzburg das Da-Ponte-Paket zu Ende – und die Ära des allmächtigsten, omnipotentesten Aushilfsopernintendanten aller Zeiten: Sven-Eric Bechtolf.
Anna Netrebko singt mit ihrer Wunderstimme Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ im Großen Festspielhaus. Es ist das Luxuspaket des ganz großen Opernkinos.
Die Kanzlerin war auch dabei, als Dieter Dorn seine Inszenierung von Samuel Becketts „Endspiel“ bei den Salzburger Festspielen vorstellte. Was fand sie wohl in diesem Stück größtmöglicher Bewegungslosigkeit?
Péter Eötvös und Péter Esterházy haben eine szenische Groteske über die Anschläge auf das World Trade Center vom 11. September 2001 verfasst. Seine eigene Gebrauchsanweisung liefert das Oratorium gleich mit.
Vor der Bundespräsidentenwahl am Sonntag wollen Österreichs Prominente einen Rechtsrutsch verhindern. Auch die Schauspieler Christoph Waltz und Elyas M’Barek lässt die Wahl nicht kalt.
Der Sender Servus TV macht doch nicht dicht. Eigentümer und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hatte rot gesehen, weil er keinen Betriebsrat wollte. Oder hatte er zu viel Red Bull intus?
Bei ihrem Treffen in Wien demonstrieren die Innenminister deutschsprachiger Länder Einigkeit. Das verdeckt nicht, dass Österreich in der Migrationskrise den Takt vorgibt.
Er gelte, sagt er selbst, als arrogant, schnöselig, karrieregeil. Dabei will Sven-Eric Bechtolf eigentlich nur spielen. Ein Besuch bei dem Schauspieler, Regisseur und Chef der Salzburger Festspiele.
Eheliches Wohnzimmer statt Mexiko, ein Aztekenkönig beleidigt das Publikum: Peter Konwitschny inszeniert Wolfgang Rihms „Eroberung von Mexiko“ bei den Salzburger Festspielen als Agitpropstück.
Alvis Hermanis inszeniert Verdis „Il Trovatore“ in Salzburg als großen Bildertraum. Anna Netrebko und Plácido Domingo machen daraus ein wahres Sängerfest.
Christian Gerhaher weckt Sehnsüchte: In Salzburg sang er jetzt Wolfgang Rihms neue „Harzreise“. Dabei verweben sich Goethes Verse mit variantenreicher Komposition. Etwas Kostbares entsteht: Klangliche Empfindsamkeit.
Die Salzburger Festspiele geben Ernst Tollers expressionistisches Antikriegsstück „Hinkemann“ aus dem Jahr 1922. Der junge Regisseur verhebt sich dabei. Immerhin gibt es viel Zuckerwatte und ein großes Karussell.
Wenn der Krieg ins Stadttheater geht: Die Salzburger Festspiele bringen gegen „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus ihre Nebelmaschine in Frontstellung. Die Dramaturgie aber schicken sie in die Etappe.
Ein zartes Gesamtkunstwerk: Die Uraufführung von Marc-André Dalbavies Oper „Charlotte Salomon“ in der Salzburger Felsenreitschule gerät zum funkelnden Juwel der diesjährigen Festspiele.
Die Wiener Festwochen wagen sich in Grenzbereiche von Ethik und Ästhetik: Romeo Castellucci inszeniert Christoph Willibald Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“ mit einer Wachkoma-Patientin im Video-Livestream.
Der Opernintendant Gerard Mortier definierte das Musiktheater neu und brachte die Salzburger Festspiele zur Blüte. Jetzt ist er im Alter von siebzig Jahren gestorben.
An der „Ära Mortier“ müssen sich die Salzburger Festspiele bis heute messen. Er definierte das Musiktheater neu. Für die Kunst geht er keinem Konflikt aus dem Weg. Dem Intendanten Gerard Mortier zum Siebzigsten.
Er ist der Salzburger Intendant mit der kürzesten Amtszeit. 2012 trat er mit einem opulenten Programm an, beendet wurde Alexander Pereiras Vertrag schon vor der Spielzeit. Was bleibt?
Eine alte Oper wird fürs Fernsehen neu zusammengesetzt: Bei Servus TV spielt Mozarts „Entführung aus dem Serail“ auf einem Flugplatz - auf zwanzig Stationen im Salzburger Hangar 7; Orchester und Chor musizieren nebenan.
Der facettenreiche Konzertreigen von Salzburg Contemporary: Ein Dom aus Bruckner, eine Explosion mit Mahler und heimliches Theater mit Birtwistle. Das Ergebnis ist überwältigend.
Anna Netrebko und Plácido Domingo begeistern in Giuseppe Verdis „Giovanna d’Arco“ bei den Salzburger Festspielen. Der Applaus des Publikums ist ein einziger Jubelschrei.
Konzertant und konzentriert: Die Salzburger Festspiele schmücken sich mit der Oper „Jeanne d’Arc“ von Walter Braunfels. In den musikalischen Vordergrund drängen sich dabei zwei männliche Figuren.
Der Wiener Burgtheaterdirektor inszeniert bei den Salzburger Festspielen Johann Nepomuk Nestroys „Lumpazivagabundus“ und macht aus dem Weltkomödiengenie einen Comedy-Volltrottel.
Wer hat die kleine Johanna ans Kreuz genagelt? Der Regisseur Michael Thalheimer gibt bei den Salzburger Festspielen dem Himmel die Schuld, gegen den er anbrüllen lässt. Der Himmel aber weiß: Die Regie nagelt mit.
Joseph Beuys beherrscht die Bühne. Harrison Birtwistles mythenschwere Artus-Oper „Gawain“ eröffnet den Premierenreigen bei den Salzburger Festspielen.