TV-Kritik: Hart aber fair : Eine Flüchtlingsdiskussion und „ein wundervoller Neger“

„800.000 Flüchtlinge – schafft Deutschland das??“, so der Titel der Sendung. Danach war man sich sicher: Die beiden Fragezeichen waren berechtigt. Auch wegen sprachlicher Entgleisungen des bayerischen Innenministers.
Die Welt ist schön und voller rosa Wolken. Man musste gestern Abend nur dem WDR-Journalisten Ranga Yogeshwar zuhören. Er berichtete von einem Flüchtling aus Guinea, den er in einem Flüchtlingsheim in seiner rheinischen Heimat angetroffen hatte. Dieser las Albert Camus und das Libretto der Zauberflöte. Yogeshwar war von ihm beeindruckt, lud ihn zu sich nach Hause ein und wollte damit ein Beispiel setzen. Wie der persönliche Kontakt mit Flüchtlingen Ängste überwinde. Die Flüchtlinge erschienen nicht mehr als eine bedrohliche Masse, sondern bekämen ein Gesicht und ein Schicksal. Daraus leitete der gelernte Physiker Yogeshwar eine politische Schlussfolgerung ab. Bei eine Million Flüchtlingen kämen auf einem Flüchtling 80 Deutsche. Wenn sich jetzt jeder Deutsche um einen kümmerte, wäre das Problem gelöst.