Wertpapiere über Blockchain :
Hier fehlt der digitale Euro tatsächlich

Hanno Mußler
Ein Kommentar von Hanno Mußler
Lesezeit: 1 Min.
Was bringt der digitale Euro?
Bisher konzentriert sich die Europäische Zentralbank mit ihren Plänen für den digitalen Euro stark auf Privatleute. Im Großkundengeschäft aber wird der digitale Euro viel mehr vermisst, etwa bei Anleiheemissionen.
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Bisher sind Anleihen und Fondsanteile, die über eine Blockchain ausgegeben werden, vereinzelte Ereignisse. Noch gibt es keine breit für viele institutionelle Anleger verfügbare Infrastruktur, mit der sich tokenisierte Wertpapiere kaufen, handeln und verwahren lassen. Aber die von vielen Marktteilnehmern als vorbildlich gepriesene Regulierung in der EU und die Effizienzvorteile digitaler Emissionen sollten nächste Schritte erlauben. Etwa dürften Banken bald Standards schaffen, um Anleihen nicht als Einzelfall, sondern als wiederkehrendes Ereignis über die Blockchain emittieren zu können.

EZB gefordert

Wünschenswert wäre auch, dass die Europäische Zentralbank ihre bisher stark auf Privatleute konzentrierten Pläne für den digitalen Euro überdenkt. Denn Anleihen über eine Blockchain begeben und in die Depots der Anleger buchen ist das eine. Das andere ist, die mit der Anleihe verbundenen Zahlungen wie Kupons und Rückzahlung abzuwickeln.

Hier gibt es bei tokenisierten Wertpapieren einen Bruch zwischen digitaler und traditioneller Welt, den die EZB kitten könnte: Im Zahlungsverkehrsgeschäft unter Banken und Großanlegern fehlt der digitale Euro.

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