Vor der Küste Ostafrikas :
„Sklaverei und Gewalt“ auf chinesischen Hochseeflotten

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Ein chinesisches Fischerboot im pazifischen Ozean (Symboldbild)

Auf chinesischen Hochseeflotten sollen Menschenrechte massiv verletzt werden, berichtet eine NGO. Manche Arbeiter durften demnach jahrelang nicht die Schiffe verlassen. Viele Verdächtige dürfen auch in die EU exportieren.

Chinesische Boote fischen nach Angaben der Umweltorganisation Environmental Justice Foundation (EJF) illegal im südwest­lichen Indischen Ozean vor der Küste Ostafrikas. Nach einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht kommt es dabei zu schweren Menschenrechtsverletzungen, während die einheimische traditionelle Fischerei bedroht ist. Fast drei Viertel der verdächtigten Schiffe stünden zum Zeitpunkt der Recherchen auf der Liste der zugelassenen Exporteure in die EU.

Bisher haben die Aktivitäten der chine­sischen Hochseeflotte vor allem in Westafrika für Aufsehen gesorgt. Nach Angaben der Organisation ist der Bericht der erste dieser Art, der sich mit dem ­Osten des Kontinents befasst. Alle befragten Besatzungsmitglieder einer ­Thun­fischflotte hätten von Menschenrechtsverletzungen unterschiedlicher Art berichtet, 80 Prozent hätten zudem das illegale Abtrennen von Haifischflossen gesehen, es sei um Hunderte Haie gegangen, teils „mehr als 30 pro Nacht“. Dabei werden dem Tier die Flossen abgeschnitten, und das noch lebende Tier wird meist zurück ins Meer geworden, wo es qualvoll verendet. In der EU ist diese ­Praxis schon länger verboten.

20-Stunden-Tage sollen üblich gewesen sein

Gut 96 Prozent der Befragten klagten über exzessive Arbeitszeiten und 55 Prozent über körperliche Gewalt etwa in Form von Schlägen, Tritten oder Messerangriffen. Drei Viertel der Befragten ­gaben zudem an, ihnen seien die Ausweisdokumente weggenommen worden. Auch hätten viele die Schiffe nicht ver­lassen dürfen – einzelne der Befragten sagten, dies bis zu zwei Jahre lang nicht gedurft zu haben. Die Betroffenen ­sprechen zum Teil von „Sklaverei“ und 20-Stunden-Tagen, die üblich gewesen sein sollen. Der Monatslohn habe demnach bei umgerechnet 325 Euro gelegen. Dem Bericht zufolge gibt es auch Hin­weise auf Todesfälle.

„Die Verbrechen sind nicht auf ein einziges Schiff oder ein bestimmtes Gebiet beschränkt, sondern geschehen an Bord fast aller chinesischen Schiffe, die wir untersucht haben, und zwar in allen Gebieten und Gerichtsbarkeiten“, sagte der Geschäftsführer der Organisation, Steve Trent. Während die chinesische Regierung ihre Investitionen als Teil der ­Neuen-Seidenstraßen-Initiative als Gewinn für beide Seiten darstelle, richte sie in Wirklichkeit direkten Schaden an.

Die zwischenstaatliche Thunfischkommission für den Indischen Ozean wie auch die verschiedenen betroffenen Regierungen einschließlich der chinesischen müssten die chinesische Hochseeflotte dringend beobachten und handeln. EJF hat für den nun vorgelegten Bericht unter anderem 44 Seeleute befragt, die auf chinesischen Thunfischfangbooten angeheuert hatten. Darüber hinaus wurden zahlreiche Datensätze, Fotos und Schiffspositionen ausgewertet.

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Till Fähnders, Singapur
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