Arbeitszeit und Zeitarbeit : EU-Minister streiten über Arbeitspaket
In der EU ist so mancher Konflikt erst gelöst worden, nachdem man ihn mit einem anderen verknüpft hat. Dementsprechend galt es in Brüssel als kluger Zug, als die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft ankündigte, den jahrelangen Streit über die Arbeitszeitrichtlinie mit dem ebenso lange schwelenden Konflikt über eine neue Zeitarbeitsregelung zu verbinden. Am Mittwoch sollte nun über beide Fragen in einem Paket abgestimmt werden. So schien vor allem der britische Widerstand überwindbar - obwohl der Zeitarbeitsvorschlag mit der Arbeitszeitrichtlinie inhaltlich nichts zu tun hat. Das Kalkül lautete: Wenn Großbritannien flexible Arbeitszeitregeln erlaubt bekommt, werden die Briten im Gegenzug strikte Zeitarbeitsvorgaben akzeptieren. Am Abend musste die Ratspräsidentschaft dann dennoch verkünden, die Staaten hätten beschlossen, sich zu vertagen.