Anschlag in Russland :
Der Kreml pflegt einen taktischen Umgang mit Terror

Lesezeit: 8 Min.
Auf der Suche nach Überlebenden: Das von offiziellen russichen Stellen zur Verfügung gestellte Foto zeigt Einsatzkräfte am Samstag in der Crocus City Hall.
Russland war in den vergangenen Jahren häufig das Ziel von Terroristen – meist waren die Täter Islamisten. Wenn es den Machthabern nicht nutzte, verschwiegen sie das aber schon mal. Lassen sich so auch die ersten Reaktionen aus Moskau deuten?

Kein anderes Land in Europa ist in den vergangenen 25 Jahren von so vielen Terroranschlägen getroffen worden wie Russland. Allein in Moskau sind bei Bombenanschlägen und Geiselnahmen seit 1999 mehr als 540 Menschen umgekommen – das war die Bilanz vor dem Überfall auf den Konzertsaal Crocus City Hall am Freitagabend, bei dem nach offiziellen Angaben vom Samstag mindestens 133 Menschen getötet wurden. Und es traf in den vergangenen Jahren nicht nur die Hauptstadt: Bomben explodierten auch in Sankt Petersburg, in einem Schnellzug zwischen Moskau und Petersburg, auf Inlandsflügen, in Wolgograd, auf den Märkten mehrerer Städte. Beim schlimmsten Terrorangriff, der Geiselnahme in der Schule von Beslan, verloren im September 2004 nach offiziellen Angaben mehr als 330 Menschen ihr Leben.

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