NSA-Angriff auf Frankreich : „Das waren unsere Freunde, unsere Verbündeten“

Nach Berichten, die NSA habe mehrere französische Präsidenten ausspioniert, herrschen in Frankreich Wut, Empörung – und Enttäuschung. Das geplante Geheimdienstgesetz könnten einige Abgeordnete jetzt mit neuen Augen sehen. Und auch das Außenministerium reagiert auf die Vorwürfe.
Amerika hat an diesem Tag nur noch wenige Freunde in Frankreich. Präsident François Hollande, der lange die Empörung über die Abhörpraktiken des Verbündeten in Washington unter seinen Parteifreunden besänftigt hat, will nun seinerseits auf den Tisch hauen. Im eilends einberufenen „Verteidigungsrat“ im Elysée-Palast ist am Mittwochvormittag beschlossen worden, den amerikanischen Präsidenten Obama zur Rede zu stellen. Hollande sprach von „inakzeptablen Vorgängen“. „Frankreich wird keine Handlungen tolerieren, die seine Sicherheit und seine Interessen gefährden“, hieß es martialisch in einer Erklärung des Verteidigungsrates.