Nach der Wahl in Schweden : Der Anfang einer langen Reise

Die Sozialdemokraten in Schweden haben die Wahlen gewonnen – wenn auch nicht überzeugend. Nun müssen sie Partner suchen. Es ist eine schwierige Aufgabe.
Fredrik Reinfeldt hatte viel Zeit, um sich auf diesen Moment vorzubereiten. Seit Monaten schon hatten die Umfragen ihm wenig Anlass geboten, auf eine weitere Amtszeit zu hoffen. Sein bürgerliches Vier-Parteien-Bündnis, die „Allianz“, lag hinter dem linken Lager, seine eigene Partei, die konservativen „Moderaten“, weit hinter den Sozialdemokraten. Schon die ersten Prognosen nach der Schließung der Wahllokale am Sonntagabend machten deutlich, dass die Umfragen recht behalten sollten. Reinfeldts Partei stürzte um fast sieben Prozentpunkte auf 23,2 Prozent ab, die Allianz kam nicht mal mehr auf 40 Prozent. Es war vorbei. Reinfeldt trat also kurz nach 23 Uhr vor seine Anhänger. Die bejubelten ihn noch einmal, sein Gesicht verriet keine Regung. Reinfeldt kündigte seinen Rücktritt als Ministerpräsident an und den Rückzug vom Parteivorsitz. Er sagte, die Jahre der Arbeit mit seiner Partei und der Allianz seien eine „wunderbare Reise“ gewesen. „Ich hoffe, dass die Reise weitergeht. Aber ich werde nicht dabei sein.“ Am Montag reichte er offiziell seinen Rücktritt beim Parlamentspräsidenten ein.