Schießerei nahe Nazareth : Fünf arabische Israelis in Autowaschanlage erschossen
Im Norden Israels sind fünf arabische Israelis durch Schüsse in einer Autowaschanlage getötet worden. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag in der arabischen Ortschaft Jafia westlich von Nazareth, wie die Polizei mitteilte. „Eine oder mehrere Personen“ hätten das Feuer auf eine Gruppe von Männern in einer Autowaschanlage eröffnet, sagte ein Polizeisprecher dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan.
Ein Reporter des in Nazareth ansässigen Senders Radio Nas sagte der Nachrichtenagentur AFP, zwei maskierte Männer auf Motorrädern hätten die Männer in der Waschanlage mit automatischen Gewehren erschossen.
Netanjahu will Mordserie stoppen
Damit stieg die Anzahl der in diesem Jahr getöteten Araber auf 96. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, er sei „fest entschlossen, die Mordserie zu stoppen“ – der Inlandsgeheimdienst Schin Bet solle dabei die Polizei unterstützen.
Zuvor am Donnerstag waren bereits ein Mann und ein dreijähriges Mädchen in der arabischen Ortschaft Kafr Kanna nördlich von Nazareth durch Schüsse verletzt worden. Nach Angaben des Reporters von Radio Nas ereignete sich der Angriff in Jafia, als ein Polizeihubschrauber über der Stadt nach den Tätern des vorhergegangenen Anschlags fahndete.
Bei arabischen Israelis handelt es sich um israelische Staatsbürger palästinensischer Herkunft, die nach der Gründung des Staats Israels 1948 in ihren Gebieten geblieben sind. Sie machen etwa 20 Prozent der Bevölkerung Israels aus. Arabische Israelis sehen sich häufig als Opfer von Diskriminierung und ihre Gemeinden sind oft von Gewalt und Kriminalität geplagt.
Experten zufolge sind zudem arabische Banden in Drogen-, Waffen- und Menschenhandel verwickelt und haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten große Mengen an illegalen Waffen angehäuft. Am 30. Mai hatten Vertreter der arabischen Minderheit in Jerusalem für mehr Sicherheit in ihren Gemeinden demonstriert.