Mord an Sarah Everard : Kritik an „institutioneller Frauenfeindlichkeit“ bei Scotland Yard

Der Polizist, der die Londonerin ermordete, war schon vorher auffällig. Kollegen nannten ihn den „Vergewaltiger“. Deswegen wird nun in Frage gestellt, ob die Polizei intern genug gegen Frauenfeindlichkeit tut.
Nach der Verurteilung des Polizisten Wayne Couzens für den Mord an der Londonerin Sarah Everard ist die britische Polizei als Ganzes ins Blickfeld von Kritikern geraten. Fragen wurden laut, ob der nun lebenslang eingesperrte Mann nicht Jahre vor seiner Tat als gefährlich hätte identifiziert werden müssen, und ob es in Scotland Yard eine Schweigekultur sowie „institutionelle Frauenfeindlichkeit“ gebe. Viele sprechen von einem „erodierten Vertrauen“ in die Polizei. Die Londoner Polizeipräsidentin Cressida Dick sah sich am Freitag Rücktrittsforderungen von Politikerinnen und Frauenrechtlerinnen ausgesetzt. Premierminister Boris Johnson zeigte sich „angewidert“ von den Details des Verbrechens und sagte: „Die Menschen müssen ohne Angst auf der Straße gehen können und mit vollen Vertrauen darauf, dass die Polizei für ihre Sicherheit da ist“.