Im Alter von 84 Jahren :
Frühere amerikanische Außenministerin Madeleine Albright gestorben

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Madeleine Albright wurde 84 Jahre alt.
Die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright ist tot. Sie starb im Alter von 84 Jahren. Das gab ihre Familie am Mittwoch bekannt.
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Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie sei am Mittwoch im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Familie in einer Stellungnahme mit, die über Albrights verifizierten Twitter-Account verbreitet wurde. Sie sei „umgeben von ihrer Familie und von Freunden“ verstorben. Ihre Familie würdigte Albright als „unermüdliche Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte“. Der TV-Sender CNN berichtete, Albrights Todesfall sei auch in einer E-Mail an die Mitarbeiter einer von ihr mitgegründeten Beratungsfirma bestätigt worden.

Albright wurde unter Präsident Bill Clinton Botschafterin der amerikanischen Regierung in New York. Später rückte sie als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington, das sie von 1997 bis 2001 führte. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst in die Vereinigten Staaten eingewandert war, zu einer führenden Stimme der amerikanischen Außenpolitik im 20. Jahrhundert. In der Zeit besuchte sie 95 Länder.

Das älteste von drei Kindern einer jüdischen Diplomatenfamilie

Kurz vor ihrem Tod fand Albright noch harte Worte für Russlands Präsidentin Wladimir Putin, einen Tag vor Beginn des russischen Angriffskriegs. „Ein Einmarsch in die Ukraine würde nicht Russlands Weg zur Größe ebnen, sondern Herrn Putins Ehrlosigkeit besiegeln, indem er sein Land diplomatisch isoliert, wirtschaftlich angeschlagen und strategisch verwundbar gegenüber einem stärkeren, geeinten westlichen Bündnis macht“, schrieb sie in einem Gastbeitrag in der „New York Times“. Wenn Herr Putin sich in die Ecke gedrängt fühle, könne er sich dafür nur selbst die Schuld gegeben. Die Ukraine habe ein Recht auf ihre Souveränität, unabhängig davon, wer ihre Nachbarn sind, so Albright. „Im modernen Zeitalter akzeptieren große Länder das, und das muss auch Herr Putin akzeptieren.“

Albright war am 15. Mai 1937 als Marie Jana (genannt Madlenka) Korbelova in Prag als ältestes von drei Kindern einer jüdischen Diplomatenfamilie geboren worden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen wanderte die Familie zunächst nach England aus, wo Albright in Unwissenheit ihrer jüdischen Herkunft katholisch erzogen wurde. Erst spät erfuhr die katholisch erzogene Albright vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Großeltern, die in Auschwitz ermordet worden waren.

Seit den 70er Jahren engagierte sich Albright bei den US-Demokraten. Während der Präsidentschaft von Jimmy Carter arbeitete sie im Weißen Haus. Anfang der 90er wurde sie US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen – und sorgte mit machtbewusstem Auftreten für Aufsehen. Als die Republikaner unter Ronald Reagan die Macht übernahmen, wurde Albright Professorin für internationale Beziehungen an der renommierten Georgetown-Universität in Washington.

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