Kampf gegen den IS : Der nächste Notfall

Der „Islamische Staat“ expandiert jetzt vor allem in Libyen. Die Taktik gleicht der in Syrien: Er nutzt die Wirren des Bürgerkrieges.
Die Aufrufe werden eindringlicher. In der jüngsten Ausgabe des Propagandamagazins „Dabiq“ wirbt Abul Mughirah al Qahtani, der als so etwas wie der Sondergesandte des „Islamischen Staates“ (IS) in Libyen vorgestellt wird, um Reisewillige. „Der ,Islamische Staat‘ hier in Libyen ist noch jung. Er kann jeden Muslim, der kommt, dringend gebrauchen“, sagte er. Zusätzlich zu Kämpfern seien vor allem medizinisches Personal und Fachleute für Verwaltung und die Durchsetzung der Scharia gefragt. Die Begründung für die Wichtigkeit der Mission: Libyen liege an einer Schnittstelle zwischen Afrika und Europa. Es verfüge über Ressourcen, „die nicht austrocknen“. Wenn der IS das libysche Öl und Gas kontrolliere, dann würde Europa, vor allem Italien, wirtschaftlich zusammenbrechen. Während der IS in der Levante unter zunehmenden militärischen Druck gerät, baut er seine Präsenz in Libyen aus.