Krieg in der Ukraine :
Putin kann den Preis hochtreiben

Nikolas Busse
Ein Kommentar von Nikolas Busse
Lesezeit: 1 Min.
Der russische Präsident Wladimir Putin im Dezember im Kreml in Moskau
Der Ukrainekrieg hat eine Dimension, die einfache „Deals“ schwer macht. Käme es zu Verhandlungen, wie Trump es will, dann könnte Russland sie aus einer Position der Stärke führen.
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Trump kann die Welt nicht neu erfinden, und das gilt besonders für den Konflikt in der Ukraine. Dass er nun China auffordert, etwas für ein Ende des Krieges zu tun, ist eine Anerkennung der komplexen geopolitischen Gesamt­lage. Und die lässt sich eben nicht in 24 Stunden auflösen, wie der neue Präsident großsprecherisch im Wahlkampf angekündigt hatte.

Dass Xi „nicht viel getan hat“ für einen Frieden in der Ukraine, wie Trump feststellt, ist eine Untertreibung. China hat Putin politisch den Rücken freigehalten, hat ihn wirtschaftlich unterstützt, auch militärisch-technologisch. Trumps Vorgänger hatte gute Gründe, deswegen Sanktionen zu verhängen.

Vom Westen abhängige Ukraine

Die Wahrheit ist, dass der Ukrainekrieg eine Dimension hat, die einfache „Deals“ schwer macht. Den größten Hebel besitzt Trump noch gegenüber der schwächeren Partei, der vom Westen abhängigen Ukraine. Russland dagegen kann sich auf sein Militär und eine Achse von China über Nordkorea bis Iran verlassen, an der sich schon Biden die Zähne ausgebissen hat. Wenn Trump jetzt mit Sanktionen droht, wird Putin das nicht allzu sehr beeindrucken, diesen Köcher haben Amerikaner und Europäer weitgehend leergeschossen.

Dass in Moskau Interesse an Verhandlungen zu bestehen scheint, liegt genau an alldem: Russland wäre in einer starken Position. Das ist das Gegenteil von dem, was der Westen mal wollte, und es könnte den Preis für einen Waffenstillstand hochtreiben.

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