Venezuela :
Guaidó will Generalstreik herbeiführen

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Ausschreitungen in Caracas am 1. Mai
Nach der gescheiterten Militärrevolte gegen Nicolás Maduro gibt es weiter Unruhen und eine Tote. Widersacher Juan Guaidó ruft nun zu Arbeitsniederlegungen auf.
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Mit einem Generalstreik will Venezuelas selbsternannter Übergangspräsident Juan Guaidó den Druck auf Staatschef Nicolás Maduro erhöhen. Der Oppositionsführer kündigte am Mittwoch bei Protesten in der Hauptstadt Caracas an, ab diesem Donnerstag solle mit abgestuften Arbeitsniederlegungen begonnen werden. Dies solle zu einem Generalstreik ausgeweitet werden. Bei erneuten Protesten in Caracas wurde derweil nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation eine Frau erschossen.

Guaidó hatte am Dienstag die „Operation Freiheit“ zur Beendigung der Regierung Maduros ausgerufen. Zwar gingen zahlreiche seiner Anhänger auf die Straße. Eine Rebellion einiger Soldaten zur Unterstützung des Oppositionsführers scheiterte aber. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurden Dutzende Menschen verletzt.

Neue Proteste am 1. Mai

Bei erneuten Anti-Maduro-Protesten in Caracas wurde am Mittwoch nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Venezolanische Beobachtungsstelle für soziale Konflikte ein Mensch erschossen. Eine 27 Jahre alte Frau sei durch eine Kugel am Kopf getroffen worden.

Zuvor hatten die Gesundheitsdienste von mindestens 27 Verletzten gesprochen. Die Nationalgarde setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein.

Guaidó rief seine Anhänger am Mittwoch zu weiteren Protesten auf: „Wir werden auf der Straße weitermachen, bis wir Freiheit bekommen.“

Maduro-Anhänger sammeln sich

Maduro versammelte am Mittwoch tausende Unterstützter nahe des Präsidentenpalastes Miraflores. Er drohte den Soldaten, die sich am Dienstag gegen ihn gestellten hatten, dabei harte Konsequenzen an. Er werde nicht zögern, verurteilte Anführer des „kriminellen Putsches“ hinter Gitter zu bringen, sagte der Linksnationalist.

Guaidó und Maduro liefern sich schon seit Monaten einen erbitterten Machtkampf in dem südamerikanischen Krisenstaat. Rund 50 Staaten, unter ihnen die Vereinigten Staaten und Deutschland, haben Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt. Maduro kann auf die Unterstützung von Staaten wie Russland, China und Kuba zählen – und offenbar weitestgehend auf den Rückhalt der venezolanischen Armee, die ein wichtiger Machtfaktor ist.

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