AfD nominiert Weidel :
Selbstbewusste AfD

Anna-Lena Ripperger
Ein Kommentar von Anna-Lena Ripperger
Lesezeit: 1 Min.
Zur Kanzlerkandidatin nominiert: Alice Weidel am 7. Dezember 2024 in Berlin
Die AfD nominiert mit Alice Weidel zum ersten Mal eine Kanzlerkandidatin. Dass sie keine Koalitionsoptionen hat, ficht die Partei nicht an. Sie setzt auf wachsenden Politikverdruss.
Merken
Zur App

Dass die AfD erstmals in ihrer Geschichte eine Kanzlerkandidatin nominiert, zeigt, wie selbstbewusst die Partei in die Zukunft blickt. Ihren Regierungsanspruch sieht sie durch die Umfragen begründet. In denen ist die Partei seit Monaten zweitstärkste Kraft hinter der Union.

Dass niemand eine Koalition mit ihr eingehen will und es eine Kanzlerin Alice Weidel nicht so bald geben dürfte, ficht sie nicht an. Die AfD hat nämlich nicht nur die vorgezogene Bundestagswahl im Februar im Blick, sondern schon längst die nächste gescheiterte Regierung, die nächste Welle an Politikverdruss bei den Wählern.

Dass dieser wächst, daran arbeitet Weidel tatkräftig mit, indem sie düstere Bilder vom Zustand Deutschlands, dessen Politikern und Institutionen zeichnet. „Wir sind abgestürzt, unser Land ist nicht mehr das, was es einmal war“, sagte sie nach ihrer Nominierung.

Das Kalkül dahinter: Je mehr Menschen glauben, dass das Land am Abgrund stehe, desto bessere Chancen hat die AfD, mit ihren Erlösungsversprechen durchzudringen.

Wie lässt sich dieser Zauber brechen? Mit einer Politik, die Lösungen findet für drängende Probleme, statt sich in Streit und taktischen Spielchen zu verlieren. Blickt man auf die vergangenen Wochen, hat man den Eindruck, dass weder die Parteien der zerbrochenen Ampel noch die Union das wirklich verstanden haben.

  翻译: