Kabinettsumbildung in Frankreich : Neuanfang mit alten Gesichtern

Nach nur einem Vierteljahr bildet Sarkozy sein Kabinett erneut um: Zwei Minister, die wegen Korruption vor Gericht standen, und ein Vertrauter aus dem Elysée - das ist das letzte Aufgebot des französischen Präsidenten.
Es fällt dem französischen Premierminister am Montagmorgen schwer, sich über seine neue Regierungsmannschaft richtig zu freuen. Im Radiosender RTL verteidigt François Fillon lieber die scheidende Außenministerin Michèle Alliot-Marie: „Sie hat keinen Fehler begangen.“ Überhaupt sei die Entscheidung über die Regierungsumbildung nicht moralisch begründet gewesen. „Es ist eine rein politische Entscheidung“, sagte Fillon. „Die Stimme der Außenministerin wurde nicht mehr gehört, weil sie Zielscheibe einer Kampagne war“, sagte Fillon, der sich seinen Weihnachtsurlaub mit der Großfamilie in Ägypten vom Mubarak-Regime hatte finanzieren lassen. Der Premierminister sprach von „Erneuerung“, aber seine Stimme wirkte matt.