Arbeitspflicht :
Alle müssen anpacken!

Reinhard Müller
Ein Kommentar von Reinhard Müller
Lesezeit: 1 Min.
Landesaufnahmestelle in Ellwangen.
In Work-Life-Balance-Zeiten erscheint jede Form von Arbeit als Zwang. Das pralle Leben steht gegen die Fron. Dabei sollte jeder froh über Beschäftigung sein.
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In Zeiten einer extensiven Work-Life-Balance-Debatte erscheint jede Form von Arbeit stets als Zwang. Auf der einen Seite steht das pralle Leben, auf der anderen Seite der schnöde Erwerb, wenn nicht gar Ausbeutung. Das spiegelt sich auch in der Diskussion über eine Arbeitspflicht von Asylbewerbern und Bürgergeldempfängern.

Dabei sollte doch im Grunde jeder froh über eine Beschäftigung sein – zumal es gerade hier ja um alles andere als sinnlose Tätigkeiten geht. Es ist zu begrüßen, dass einzelne Kommunen einen Anfang gemacht haben.

Nichts kaputtreden

Und es ist zu bedauern, dass gleich wieder alles kaputtgeredet wird. Jeder hat natürlich die Freiheit, nichts zu tun. Doch wer arbeiten kann und von der Allgemeinheit lebt, der sollte auch mit anpacken. Das ist ein Mittel zur Integration und kann der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt dienen.

Wenn hier bürokratische Hürden vorgeschoben werden, so sollten sie beseitigt werden. So richtig es ist, den Verfassungssatz „Eigentum verpflichtet“ immer wieder in Erinnerung zu rufen und Schlupflöcher für gut gepolsterte Steuerpflichtige und -flüchtige zu schließen, so wichtig ist es generell, dass Hilfe und Schutz nur in der Not gewährt werden. Sonst zerbricht der Sozialstaat. Die Pflicht, aktiv mitzutun, stärkt auch den inneren Frieden und damit die innere Sicherheit. Mit Zwang hat das eigentlich nichts zu tun. Nur mit der Erkenntnis, dass nicht alles vom Himmel fällt.

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