Schulden in Europa : Union uneins über Corona-Bonds

In der Union wird debattiert, wie mit den im Zuge der Corona-Krise verursachten Schulden innerhalb der Länder der Europäischen Union umzugehen ist. Corona-Bonds sind ebenso im Gespräch wie ein sogenannter „Dreiklang der Solidarität“. Was steckt dahinter?
Politiker der Unionsparteien sind uneinig, ob die EU in der Corona-Krise gemeinsame Schuldtitel zur Unterstützung notleidender Mitgliedstaaten einführen soll. Einerseits bestätigte der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun, die bisherige Ablehnung sogenannter Corona-Bonds. Der F.A.S. sagte er, die Bundesregierung sei „skeptisch bei allem, was die Stabilität des Wirtschafts- und Währungsraums gefährdet“. Andere CDU-Politiker forderten dagegen gemeinsame Corona-Anleihen der EU. Zu ihnen gehörte das Vorstandsmitglied Elmar Brok, der Obmann der Fraktion im Auswärtigen Ausschuss, Roderich Kiesewetter, und der Vizepräsident des Europaparlaments Rainer Wieland. Europäische Corona-Bonds würden Ländern wie Italien oder Spanien erlauben, sich Geld zu borgen, ohne ihre Schuldenlast entsprechend zu erhöhen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez verlangte in einem Gastbeitrag für FAZ.NET noch einmal einen europäischen „Mechanismus zur Vergemeinschaftung von Schulden“.