Die Macht der Emotionen :
Was Putin von Bismarck lernen könnte

Von Ute Frevert
Lesezeit: 12 Min.
Gute Miene zum bösen Spiel: Angela Merkel zu Gast bei Putin und seinem Hund am 21. Januar 2007.
Gefühle sind der Treibstoff, um die Massen für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Doch die wahre Staatskunst besteht darin, gefühlspolitische Botschaften zum Mittel vernunftgeleiteter Politik zu machen. Ein Gastbeitrag.

Wer wollte es bestreiten: Gefühle sind à la mode, und Gefühlspolitik ist es nicht minder. Der Begriff stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert, schon Reichskanzler Otto von Bismarck hat ihn benutzt. Er verstand darunter eine Politik aus Gefühl – die er verabscheute. Zugleich betrieb er selber eine Politik mit Gefühlen. Diese Politik appellierte an Gefühle, mobilisierte und instrumenta­lisierte sie. Damit war sie Teil einer modernen, auf die aktive Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger angewiesenen und um dieses Einverständnis werbenden Politik.

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