FAZ+Ein Jahr nach der Flut :
„Das Ahrtal ist traumatisiert“

Lesezeit: 11 Min.
Bilder, die man nicht vergisst: Feuerwehrleute am 16. Juli 2021 in Schuld im Ahrtal
Im Ahrtal hat sich ein provisorischer Alltag eingespielt, zum ersten Mal kommen viele Flutopfer zur Ruhe. Und bemerken erst jetzt das Trauma, das sie erlitten haben. Aber Hilfe zu finden, ist nicht leicht.
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Die Flutnacht roch nach Öl und Benzin. Anja Bruhl konnte den Gestank kaum aushalten, als sie im ersten Stock ihres Hauses stand. Sie riss die Fenster auf. Aber weil es noch schlimmer wurde, machte sie die schnell wieder zu. Der Geruch, die Geräusche – das ist es, woran sie heute noch denkt. Monate später steigt ihr an einer Zapfsäule, weit weg vom Ahrtal, wieder dieser Geruch in die Nase. Bruhl weiß nicht, wie ihr geschieht. Es ist nicht das erste Mal, dass sie seit der Flut tanken geht. Doch sie überkommt das Gefühl, wegrennen zu müssen. „Dann habe ich selber erst mal den Kopf geschüttelt und gedacht: Was fühlst du jetzt? Was ist das?“

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