Anschlag auf Asylunterkunft : „Zutiefst primitiv und menschenverachtend“

In Bautzen haben Unbekannte Brandsätze in ein ehemaliges Hotel geworfen, in dem bald geflüchtete Familien untergebracht werden sollten. Landrat Udo Witschas geht von einem fremdenfeindlichen Anschlag aus und ist „absolut entsetzt und wütend“.
Am Freitagmorgen haben bisher unbekannte Täter einen Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge in Bautzen verübt. Nach Angaben des Landeskriminalamts seien an dem früheren Hotel gegen fünf Uhr Fensterscheiben eingeworfen worden. Kurz darauf habe es im Gebäude zu brennen begonnen. Vier Personen, die sich in dem Gebäude aufhielten, blieben unverletzt. Bei ihnen handelt es sich um Mitarbeiter und Handwerker, die das Haus sanierten. Die Feuerwehr konnte den Brand zügig löschen, inzwischen ermittelt das polizeiliche Extremismusabwehrzentrum. Auf Bildern waren eine verkohlte Fassade, mehrere kaputte Fenster sowie ausgebrannte Räume zu sehen. Die einst unter dem Namen Spreehotel geführte Unterkunft war bereits von 2015 an mehrere Jahre Herberge für Asylbewerber. Damals hatte es viel Protest sowie 2015 auch einen Brandanschlag gegeben, bei dem niemand zu Schaden kam. Drei junge Männer waren dafür zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.