Nach Protesten in Leipzig :
Universität sagt Vortrag des israelischen Historikers Morris ab

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Ein leerer Hörsaal an einer deutschen Universität (Symbolbild)
Eine Veranstaltung mit dem israelischen Historiker Benny Morris an der Universität Leipzig wird nach Protesten nicht stattfinden. Morris nennt die Absage „schändlich“.
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Die Universität Leipzig hat einen für die kommende Woche geplanten Vortrag des israelischen Historikers Benny Morris abgesagt. Grund seien Äußerungen des Historikers, die teilweise als verletzend und sogar rassistisch gelesen werden können, teilte die Universität mit. Dies habe zu verständlichen, allerdings in der Art und Weise beängstigenden Protesten seitens einzelner studentischer Gruppen geführt.

Verschiedene Gruppen hätten die Theologische Fakultät aufgefordert, den Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Traditionen und Gegenwart des Antisemitismus“ abzusagen. „Zusammen mit entstandenen Sicherheitsbedenken führen die genannten Punkte dazu, dass der Vortrag von Prof. Benny Morris nicht stattfinden wird“, hieß es vonseiten der Universität.

Der Zweck der Veranstaltung mit Morris bestand demnach in der kritischen Auseinandersetzung, nicht in der Befürwortung seiner Thesen oder gerade auch späterer Aussagen. Die Universität betonte, dass eine Einladung von Vortragenden prinzipiell keine notwendige Übereinstimmung mit deren Ansichten bedeute: „Wir distanzieren uns entschieden von Prof. Morris‘ kontroversen Aussagen.“

Morris kritisierte die Absage in der israelischen Zeitung „Haaretz“ als „schändlich“, vor allem weil der Grund Angst vor möglicher Gewalt der Studenten gewesen sei. Der Geschichtsprofessor sprach von „Feigheit und Appeasement par excellence“.

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