Sechs Millionen Euro :
Ikea will frühere DDR-Zwangsarbeiter entschädigen

Lesezeit: 2 Min.
Das Ikea-Firmenlogo vor einer Filiale in Köln
Politische Häftlinge in der DDR stellten einst auch Produkte für den Möbelkonzern her. Der will sich nun am Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur beteiligen.
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Der Möbelkonzern Ikea wird sich mit sechs Millionen Euro an dem geplanten bundesweiten Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur beteiligen. Wie die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, bekanntgab, übergab ihr Ikea Deutschland eine entsprechende Absichtserklärung.

Die Einrichtung des Fonds für besonders Bedürftige geht auf einen Gesetzentwurf zurück, über den der Bundestag noch beschließen muss. Er sieht unter anderem vor, dass der Bund den Härtefallfonds mit einem Volumen von einer Million Euro ausstattet. Opferrenten für frühere DDR-Häftlinge und beruflich Verfolgte sollen zudem künftig einmal jährlich automatisch angehoben werden. Ferner ist eine einmalige Entschädigung von 1.500 Euro für jene Menschen vorgesehen, die nach Abriegelung der innerdeutschen Grenze zwangsweise aus dem Grenzgebiet ins Landesinnere der DDR umgesiedelt wurden.

Härtefallfonds soll Bedürftigen unbürokratisch helfen

Mit Geld aus dem Härtefallfonds sollen Menschen in besonderen Notlagen unbürokratisch unterstützt werden. Nachdem vor etwa zwölf Jahren bekanntgeworden war, dass Ikea Artikel verkauft hatte, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren, hatte das Unternehmen eine unabhängige Untersuchung dazu eingeleitet.

„Wir bedauern zutiefst, dass auch Produkte für Ikea von politischen Häftlingen in der DDR produziert wurden“, sagte Walter Kadnar, CEO von Ikea-Deutschland. Das Unternehmen begrüße die Einrichtung des Härtefallfonds und freue sich, seine Zusage an die Betroffenen nun so einlösen zu können.

Die Zusage von Ikea sei „Ausdruck eines verantwortungsvollen Umgangs auch mit dunklen Kapiteln der eigenen Firmengeschichte“, sagte die SED-Opferbeauftragte. Der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski, sagte: „Die heutige Entscheidung ist wegweisend. Wir wünschen uns, dass weitere Firmen dem Vorbild Ikeas folgen.“

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